Der Hauptverantwortliche für den
zentralistischen Bildungsartikel in der Bundesverfassung kritisiert seines
Geistes Kind. Die Geister, die er rief, um die Schule total umzubauen, werden
wir nun nicht mehr los. Mittlerweile geht die von der nicht demokratisch
legitimierten EDK mit dem HARMOS-Konkordat vorangetriebene Zentralisierung weit
über den vom Volk genehmigten Bildungsartikel hinaus, greift in die Kantonshoheit
ein und will mit dem Lehrplanmonstrum 21 sogar eine inhaltliche Gleichschaltung
der kulturellen und sprachlichen Bildungsvielfalt der Kantone (von Zbinden
abschätzig als „Flickenteppich“ bezeichnet). Die bereits feststellbaren Folgen
dieser radikalen Reformen sind massive Qualitätsverluste und die Zerstörung der
bewährten pädagogischen Grundlagen unseres einst weltweit vorbildlichen
Schulsystems. Das scheint allerdings den Reformenturbo Zbinden nicht zu
beunruhigen. Im Gegenteil gehen ihm die Reformen offenbar zu wenig weit. Sein
Ziel hatte er im Tagesanzeiger von 25. Oktober 1990 so formuliert: „Die Schulhäuser sind so weit wie möglich in örtliche und regionale
Gemeinschaftslernzentren für alle Altersklassen umzugestalten. Von ihnen aus
werden die zahlreichen Bildungsangebote privater oder öffentlicher Art in der
Umgebung koordiniert. Und hier ist der Ort, wo sich Bildungsinteressierte
beraten, animieren, unterstützen und unterrichten lassen können“. Es gäbe Leute, die
„wollten eigentlich alles in unserem Lande so belassen, wie es war, weil eine
neue Schule unweigerlich auch zu einer anderen Gesellschaft führen würde“.
Der Bildungsartikel sollte ein Maulkorb für das Volk und ein Freipass für
Zentralisierer und Gleichmacher werden. Offenbar hat das doch nicht ganz
geklappt.
Quelle: Nordwestschweiz, 3.4. von Peter Aebersold
Peter Aebersold schiesst in seinem Leserbrief hart gegen Hans Zbinden. Fairerweise muss erwähnt werden, dass Zbinden selbst das Verderben hat kommen sehen. In einem Interview mit der Berner Zeitung vom 4.10. 2011 sagt er: "Der grösste Fehler war, die Umsetzung den Kantonen zu überlassen". Nachzulesen unter http://www.bernerzeitung.ch/schweiz/standard/Der-groesste-Fehler-war-die-Umsetzung-den-Kantonen-zu-ueberlassen/story/14642368
AntwortenLöschen