26. März 2014

Die Austausch-Täuschung

Nun fordern die Schulleiter also Austauschprogramme in die Westschweiz. Es gibt solche Programme seit Jahrzehnten. Neu ist die Idee also nicht, aber ist sie wenigstens praktikabel? Unbestritten lernen die Kinder in einer Gastfamilie umgeben von der neuen Sprache viel schneller und mehr Französisch als in der Deutschschweizer Schule. Doch wo sollen denn die vielen Deutschschweizer Klassen Unterschlupf in der Romandie finden? Rein zahlenmässig kann es sich hier nur um ein Programm für einzelne Schüler handeln. Die Forderung von Bernard Gertsch, Präsident der Schweizer Schulleiter ("Alle Deutschschweizer Schüler sollten die Möglichkeit haben, während ihrer Schulzeit ein paar Wochen oder Monate im Welschland zu verbringen und umgekehrt"), ist also kaum realisierbar. Ausserdem ist unsicher, wie viele Familien bereit sind, ihr Kind wochen- oder monatelang im Welschland zu platzieren. Alles in allem ist die nette Austausch-Idee also nicht viel mehr als ein wenig durchdachter Profilierungsversuch der Schulleiter. (uk)

In kurzer Zeit massive Fortschritte, Bild: SRF Screenshot


Deutschschweizer Schüler sollen für Austausch in die Romandie, SRF 10 vor 10, 25.3. von Urs Schnellmann

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