Die grosse Mehrheit der Schüler/-innen erreichen mit den Passepartout-Lehrmitteln «Mille feuilles», «Clin d’oeil» und «New World» die Lernziele nicht: Die beiden Basler Halbkantone haben bei den gesamtschweizerischen Tests am Ende der Primarschule im Fach Französisch am schlechtesten abgeschnitten. Die Fremdsprachenlehrpersonen machen dafür die untaugliche Passepartout-Ideologie verantwortlich. Während der Kanton Basel-Landschaft reagiert und eine «geleitete» Lehrmittelfreiheit realisiert hat, bewegt sich der Stadtkanton nur wenig.
Schein-Lehrmittelfreiheit in Basel-Stadt, Medienmitteilung Starke Schule beider Basel, 31.8.
Im Landkanton
stehen den Lehrpersonen auf der Sekundarstufe I in den beiden Fremdsprachen
Englisch und Französisch mehrere Lehrmittel zur Verfügung, welche nicht die
gescheiterte Passepartout-Ideologie verfolgen, sondern klar strukturiert sind,
einen alltagsgebräuchlichen Wortschatz und eine sinnvolle Menge Grammatik
enthalten. Sie führen die Schüler/-innen von einfachen zu schwierigeren
Anforderungen hin. Auf der Sekundarstufe 1 sind es im Fach Englisch z.B. die
Lehrmittel «Beyond», «Solutions», «Think», «English Plus» und «English in
Mind», im Fach Französisch «Tous ensemble», und «A toi!» (siehe
aktuelle Lehrmittelliste BL). Auch auf
der Primarstufe können in Englisch und Französisch (5. und 6. Klasse) bewährte
Lehrmittel eingesetzt werden, die von den Lehrpersonen grossmehrheitlich
deutlich besser beurteilt werden als die Passepartout-Lehrmittel «Mille
feuilles» und «New World». Zusätzlich sind weitere Lehrmittel in Prüfung,
welche für die Aufnahme auf die Lehrmittelliste ab August 2021 vorgesehen sind,
u.a. die beiden Französisch-Lehrmittel «Léo et Théo» und sowie das zurzeit
völlig neu konzipierte «Ça roule» für die 3. und 4. Primarklasse. Beide
Lehrmittel distanzieren sich weitgehend von der Passepartout-Ideologie.
Regierungsrat
Cramer verkauft Schein-Lehrmittelfreiheit
Die
Erziehungsdirektion in Basel-Stadt hält hingegen weiterhin an der
Passepartout-Fremdsprachenideologie fest. Zumindest hat sich Regierungsrat
Cramer bislang nie davon öffentlich distanziert. Zwar stehen den
Primarlehrpersonen seit diesem Schuljahr ab der 5. Primarklasse mit «Mille
feuilles» und «Ça bouge» neu zwei Französischlehrmittel zur Verfügung, jedoch
orientieren sich beide an der Passepartout-Ideologie, auch wenn «Ça bouge» besser
ist als «Mille feuilles». Die Lehrpersonen können damit lediglich zwischen
Schwarz und Grau wählen. Ein bewährtes und bei Lehrpersonen anerkanntes
Lehrmittel mit einer aufbauenden Struktur, einer sinnvollen Menge Grammatik und
einem alltagsgebräuchlichen Wortschatz fehlt.
Gar keine
Auswahl haben die Basler-Lehrpersonen in Englisch und Italienisch (siehe aktuelle
Lehrmittelliste BS). Den
Lehrpersonen stehen in diesen beiden Fächern mit «New World» und «Parla con me»
weiterhin jeweils nur ein Lehrmittel zur Verfügung, welche sich erst noch nach
der Passepartout-Ideologie ausrichten. Dies hat nichts mit Lehrmittelfreiheit
und methodisch-didaktischer Freiheit zu tun. Die Schüler/-innen werden unter diesen
Voraussetzungen weiterhin Schwierigkeiten haben, die Lernziele zu erreichen.
Lehrmittelfreiheit in sämtlichen Fächern
Die Starke Schule beider Basel fordert für Basel-Stadt
ebenfalls eine Lehrmittelfreiheit in sämtlichen Fächern. In den Fremdsprachen
soll die Lehrmittelliste auch bewährte Lehrmittel enthalten, die nicht der
Passepartout-Ideologie folgen und die aufbauend sind. Die Lehrmittel sollen
unterschiedliche Ansätze von Methodik und Didaktik zulassen und so den
Lehrpersonen die Möglichkeit geben, ihre Schüler/-innen optimal zu fördern.
Voraussetzung dafür ist neben der freien Wahl des Lehrmittels auch die
Möglichkeit, individuell auf die Klasse angepasste Arbeitsunterlagen beliebig
einsetzen zu können.
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