1. Juli 2020

Die drei grossen G

Der Begriff der Kompetenz hat kräftig Karriere gemacht. Er erobert die Curricula und steht überall im Zentrum: beim Bologna-Prozess, bei den Bachelor- und Masterstudiengängen und vor allem beim Lehrplan 21. Sämtliche Bildungsinhalte, welche die Schule vermitteln soll, sind hier kompetenztheoretisch gefasst. Wo früher „Die Schülerinnen und Schüler wissen, dass x der Fall ist“ stand, heisst es heute: Sie „können x benennen“. Ein konkretes Beispiel: „Die Schülerinnen und Schüler können sich singend in der Gruppe wahrnehmen und ihre Stimme im chorischen Singen differenziert einsetzen.“ Alles und jedes orientiert sich heute an der Sprache des Kompetenzdenkens. Aber ist das möglich und ist es nötig? Wirkt nicht vieles sehr gekünstelt? Und geht dabei nicht allzu sehr vergessen, dass sich ein Können ohne ein Wissen im traditionellen Sinne kaum entfalten kann?

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