Die Urner Regierung sieht keine Notwendigkeit, dass Schüler nun
verpassten Unterricht während der Sommerferien nachholen sollen. «Die
Verordnung des Bundesrats hat lediglich den Präsenzunterricht an den Schulen
verboten, nicht jedoch die Schulpflicht aufgehoben», schreibt die Regierung in
ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage von Christian Schuler (SVP, Erstfeld).
Dieser hatte vorgeschlagen, ein bis zwei Ferienwochen im Sommer zu
streichen. Eine Verschiebung des Starts der Sommerferien würde auf
verschiedenen Ebenen grosse Unruhe auslösen und beträchtliche Verwerfungen nach
sich ziehen, so die Regierung. Sie nennt etwa die Ferienplanung der
Erziehungsberechtigten sowie deren Arbeitseinsatzplan der Arbeitgeber.
Uri: Regierung will keine zusätzlichen Schulwochen, Luzerner Zeitung, 10.4. von Florian Arnold
Am Schulkalender wird nicht gerüttelt
Die Schulen hätten auf Fernunterricht umgestellt, ruft die Regierung in
Erinnerung. Mit Homeschooling könnten die Lehrpersonen nach wie vor ihrem
Berufsauftrag nachkommen. In der Kleinen Anfrage würden die zeitlichen
Relationen nicht berücksichtigt. «Bezogen auf die gesamte Schulzeit sind
bei einer differierenden Unterrichtszeit von einer bis zwei Wochen keine
Veränderungen im Bildungsgang zu erwarten.» Die Regierung bezieht sich in ihrer
Antwort ausserdem auf die Erziehungsdirektoren-Konferenz (EDK). Die Regelung
ist klar: Am Schulkalender wird festgehalten. So sollen auch die
Ferien vom 25. April bis 10. Mai bezogen werden.
Sofern sich nichts mehr ändert, soll der Präsenzunterricht ab dem 26.
April wieder möglich sein. Demnach werden die Urner Schulkinder ab dem 11. Mai
wieder gewöhnlich zur Schule gehen. Den Schulstart vorzuziehen sei nicht
möglich, da sonst dem EDK-Beschluss widersprochen würde. «Ausserdem wären
dadurch keine relevanten Veränderungen im Bildungsgang der Kinder und Jugendlichen
zu erwarten», schreibt die Regierung und findet: «Darüber hinaus haben nach der
anstrengenden Phase des Fernunterrichts alle Kinder und Erziehungsberechtigten
durchaus Ferien verdient.». Die Lehrpersonen würden die unterrichtsfreie Zeit
während den Frühlingsferien benötigen, um die Phase des Fernunterrichts
nachbereiten und sich für die Wiederaufnahme des Unterrichts vorbereiten zu
können.
Prioritäten werden gesetzt
In der Kleinen Anfrage war auch aufgeworfen worden, ob die
Wiederaufnahme des Unterrichts gestaffelt erfolgen werde. Hierbei wartet die
Regierung auf allfällige Anordnungen des Bundes. Ausserdem hatte Christian
Schule angeregt, dass im nun folgenden Unterricht der Fokus auf die Kernfächer
gelegt wird. Dies sieht die Regierung ähnlich: «Die Schulen wurden bereits
angewiesen, bei der Umsetzung des Fernunterrichts die nötigen Prioritäten zu
setzen.» Gerade auch was die Noten angehe, solle man sich auf die
Promotionsfächer konzentrieren. Die Lehrpersonen würden aber allgemein ihren
Unterricht so gestalten, «dass die Wissens- und Kompetenzlücken der
Schülerinnen und Schüler zumal in den Kernfächern nicht allzu gravierend
werden», so die Regierung.
Weiter ist die Regierung bereit, sämtliche Schul- und
Berufsabschlussprüfungen und Übertrittsprüfungen und -empfehlungen zu
gewährleisten. Auch hierbei verweist die Regierung auf den Beschluss der EDK.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen