Wie in
der Tagespresse zu lesen war, preist das WEF die Zwangspause für die Schüler
als Chance für eine «längst fällige Modernisierung im Bildungsbereich». Dazu
ist zu sagen, dass viele Nicht-Pädagogen nicht wissen, was es braucht, damit
Kinder und Jugendliche wirklich lernen können. Sicher funktionieren die heute
hoch entwickelten Systeme technisch gut, aber der entscheidende Faktor, damit
Kinder beim Lernen vorankommen, ist die persönliche Vertrauensbeziehung zur
Lehrerin oder zum Lehrer. Zahlreiche Lehrkräfte im ganzen Land arbeiten zurzeit
daran, wie sie nicht nur den digitalen Kontakt, sondern den persönlichen Draht
zu jedem ihrer Schüler aufrechterhalten können. Den «klassischen
Frontalunterricht», den das WEF erwähnt, gibt es schon längst nicht mehr. Wohl
aber wird sich gerade in der heutigen Lage zeigen, dass der Klassenunterricht
dringend wieder aufgewertet werden muss: Als Ort, in dem der Lernstoff durch
die Lehrerin und die Schüler gemeinsam entwickelt und erarbeitet wird, damit
diese das Gelernte dann in Einzel- oder Gruppenarbeit üben und vertiefen
können. Zum Glück können heute Videokonferenzen und Ähnliches als
vorübergehender Ersatz für den Klassenunterricht eingesetzt werden, bis die
Jugend sich wieder in ihren Klassenzimmern zusammenfinden wird.
Der Zürcher Bote, 27.3. Leserbrief von Marianne Wüthrich
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