13. Februar 2020

Kompromiss bei Leistungslohn in Baselland gefunden


Die Baselbieter Regierung und die Standesverbände der Lehrerschaft sowie die Schulleitungen haben sich auf Eckpunkte zum zukünftigen Mitarbeitergespräch (MAG) für das unterrichtende Personal geeinigt. Dieses Gespräch wird neu die Voraussetzung für eine allfällige Lohnerhöhung sein.

Beide Parteien hätten während der einjährigen Verhandlung hart um ihre Positionen gekämpft, sagte der Baselbieter Finanzdirektor Anton Lauber (CVP) am Mittwoch vor den Medien. Umso mehr freue er sich nun über die vorliegende Lösung.

Von B bis A+
Vorgesehen ist eine dreistufige Bewertungsskala zur Beurteilung, wie gut die Lehrpersonen den Berufs- und Stellenauftrag erfüllen. Wer seinen Auftrag «gut» erfüllt, erhält im Rahmen des MAG das Prädikat A und somit mehr Lohn im Folgejahr.
Das Prädikat B steht für Nichterfüllung und verunmöglicht einen Lohnanstieg. Und mit dem Prädikat A+ werden ausserordentliche Leistungen ausgezeichnet, die jedoch nicht Bestandteil des MAG sind, sondern eines separaten Verfahrens. Das Prädikat A+ ermöglicht eine «beschleunigte Lohnentwicklung».

Ab 2022 lohnrelevant
«Jede Lehrperson soll im Rahmen des MAG die Möglichkeit haben, sich mit der Schulleitung auszutauschen – das sichert auch die Qualität der Schule», sagte Bildungsdirektorin Monica Gschwind (FDP).

Das neue Lohnsystem für Lehrpersonen mit dem zwingenden MAG soll 2021 eingeführt werden und sich 2022 erstmalig auf die Lohnentwicklung auswirken. Als nächstes soll mit Beteiligung aller Parteien ein auf den Lehrerberuf abgestimmtes Instrument erarbeitet werden. So soll definiert werden, was mögliche Indikatoren für das Prädikat A+ sind.
Ähnliche Systeme sind in andere Kantonen bereits umgesetzt – und wurden zum Teil schon wieder verworfen. 2014 wurde im Kanton St. Gallen nach 15 Jahren solche lohnrelevanten Mitarbeitergespräche wieder abgeschafft. Und auch im Kanton Zürich seien die Erfahrungen nicht gut, sagt der Christian Hugi, Präsident des Zürcher Lehrerinnen und Lehrerverbands. «Eine solche Leistungsbemessung macht keinen Sinn, weil sie nicht realistisch ist. Ich würde dem Kanton Baselland davon abraten.»

Laut Roger von Wartburg, Präsident des Lehrerinnen- und Lehrervereins Baselland, ist die vorliegende Baselbieter Lösung «pragmatisch». Ob sie funktioniert, müsse sich zeigen. «Wir haben alles für einen erfolgversprechenden Start getan. Ob es sich bewährt, das ist Kaffeesatzlesen.»


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