Die Baselbieter Regierung und die Standesverbände
der Lehrerschaft sowie die Schulleitungen haben sich auf Eckpunkte zum
zukünftigen Mitarbeitergespräch (MAG) für das unterrichtende Personal geeinigt.
Dieses Gespräch wird neu die Voraussetzung für eine allfällige Lohnerhöhung
sein.
Beide Parteien hätten während der einjährigen
Verhandlung hart um ihre Positionen gekämpft, sagte der Baselbieter
Finanzdirektor Anton Lauber (CVP) am Mittwoch vor den Medien. Umso mehr freue
er sich nun über die vorliegende Lösung.
Von B bis A+
Vorgesehen ist eine dreistufige Bewertungsskala zur
Beurteilung, wie gut die Lehrpersonen den Berufs- und Stellenauftrag erfüllen.
Wer seinen Auftrag «gut» erfüllt, erhält im Rahmen des MAG das Prädikat A und
somit mehr Lohn im Folgejahr.
Das Prädikat B steht für Nichterfüllung und
verunmöglicht einen Lohnanstieg. Und mit dem Prädikat A+ werden
ausserordentliche Leistungen ausgezeichnet, die jedoch nicht Bestandteil des
MAG sind, sondern eines separaten Verfahrens. Das Prädikat A+ ermöglicht eine
«beschleunigte Lohnentwicklung».
Ab 2022 lohnrelevant
«Jede Lehrperson soll im Rahmen des MAG die
Möglichkeit haben, sich mit der Schulleitung auszutauschen – das sichert auch
die Qualität der Schule», sagte Bildungsdirektorin Monica Gschwind (FDP).
Das neue Lohnsystem für Lehrpersonen mit dem
zwingenden MAG soll 2021 eingeführt werden und sich 2022 erstmalig auf die
Lohnentwicklung auswirken. Als nächstes soll mit Beteiligung aller Parteien ein
auf den Lehrerberuf abgestimmtes Instrument erarbeitet werden. So soll
definiert werden, was mögliche Indikatoren für das Prädikat A+ sind.
Ähnliche Systeme sind in andere Kantonen bereits
umgesetzt – und wurden zum Teil schon wieder verworfen. 2014 wurde im Kanton
St. Gallen nach 15 Jahren solche lohnrelevanten Mitarbeitergespräche wieder
abgeschafft. Und auch im Kanton Zürich seien die Erfahrungen nicht gut, sagt
der Christian Hugi, Präsident des Zürcher Lehrerinnen und Lehrerverbands. «Eine
solche Leistungsbemessung macht keinen Sinn, weil sie nicht realistisch ist.
Ich würde dem Kanton Baselland davon abraten.»
Laut Roger von Wartburg, Präsident des Lehrerinnen-
und Lehrervereins Baselland, ist die vorliegende Baselbieter Lösung
«pragmatisch». Ob sie funktioniert, müsse sich zeigen. «Wir haben alles für
einen erfolgversprechenden Start getan. Ob es sich bewährt, das ist Kaffeesatzlesen.»
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