Die
Hoffnung, mit der geplanten Leistungskomponente für die Lehrerlöhne lasse sich
die Qualität der Baselbieter Schulen verbessern, dürfte sich als Augenwischerei
entpuppen. Jedenfalls gibt es keine Anzeichen, die darauf hindeuten, dass die
Leistungen der Lehrerinnen und Lehrer im Baselbiet ungenügend sind. Bei den
Leistungslöhnen für Lehrerinnen und Lehrergeht es einzig darum, diese nicht
anders zu behandeln als die übrigen Angestellten der öffentlichen Hand.
Ein Nebengleis, Basler Zeitung, 13.2. von Thomas Dähler
Den
Standesorganisationen blieb nichts anderes übrig, als gute Miene zum bösen
Spiel zu machen. Hätten sie nämlich nicht eingelenkt, wären sie lohnmässig
gegenüber dem Verwaltungspersonal benachteiligt worden. Jetzt winkt ihnen die Aussicht,
übermehrere Jahre hinweg mit entsprechenden Qualifikationen ihre Lohnaussichten
in etwa zu bewahren.
Ausser
Spesen nichts gewesen? Nein. Die Aktion hat immerhin Missstände offengelegt. So
hat sich gezeigt, dass es bisher Lehrerinnen
und Lehrergab, die bis heute überhaupt nie die Gelegenheit zu einem
Mitarbeitergespräch erhalten haben. Und mit Erstaunen muss festgestellt werden,
dass die Ressourcen für die Schulleitungen offenbar derart knausrig ausfallen, dass
Schulleiter teilweise bis zu 50 Direktunterstellte zu betreuen haben – ein Ding
der Unmöglichkeit!
Es ist
sicher zu begrüssen, wenn diese Missstände behoben werden. Doch dazu hätte es
den Umweg überein Leistungslohn-System nicht gebraucht. Es gibt in den Schulen
eine Reihe von Baustellen, die für eine Qualitätsverbesserung dringender
anzugehen wären: etwa die Integration schwieriger Schüler, die zum Teil
ungenügenden Lehrmittel, die zu grossen Klassen oder die vielerorts mangelhafte
IT-Ausrüstung. Die absehbare neue Lohn-Bürokratie führt auf ein Nebengleis.
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