Die Risikoanalyse der
externen Experten von Basler & Hofmann stellt der Stadt Chur grundsätzlich
ein gutes Zeugnis aus, was die Durchführung der Maiensässfahrt betrifft. Es
wurden bei der Sicherheitsüberprüfung keine Anhaltspunkte gefunden, welche den
Anlass infrage stellen könnten. Die Stadt Chur hält an ihrem über 165-jährigen
Traditionsanlass fest. Das ist trotz des furchtbaren Unglücks vom vergangenen
Jahr ein wichtiges und richtiges Zeichen.
Wichtig ist
aber auch, dass einige Dinge dieser Tradition überdacht und über Bord geworfen
werden. Und hier gehört der Alkoholkonsum von Lehrpersonen ganz klar dazu.
Diese «Tradition» wurde auch im letzten Jahr – wie in vielen Jahren zuvor – von
vereinzelten Lehrpersonen immer noch am Leben erhalten. Dies brachte die
Analyse klar zum Vorschein. Doch diese hätte es dazu gar nicht gebraucht, denn
es ist seit Jahrzehnten ein offenes Geheimnis, dass sich während der
Maiensässfahrt vereinzelte Lehrpersonen ein alkoholisches Getränk genehmigen.
Pädagogen sind Vorbilden! Südostschweiz, 19.2. von Denise Erni
Doch damit soll
nun ein für alle Mal Schluss sein. Die Pädagogen sollen wieder einmal an ihren
Auftrag erinnert werden. Dieser besagt, dass sie während der Aufsichtspflicht
keinen Alkohol zu sich nehmen dürfen. Sie sind Vorbild, gerade im Umgang mit
Suchtmitteln. Und zudem handelt es sich beim Maiensässtag nicht um einen freien
Tag, sondern um einen ganz normalen Arbeitstag.
Wenn
Schulhäuser und Turnhallen seit Jahren als eine suchtmittelfreie Zone
deklariert sind, so ist es höchste Zeit, dass das auch die Maiensässfahrt ist.
Und mag es
früher auch noch anders gewesen sein und Alkohol zur Maiensässfahrt dazugehört
haben, so ist es jetzt höchste Zeit, dieses Stück Tradition der Gegenwart
anzupassen. Schlechter wird der Anlass dadurch nicht. Nur klarer.
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