"Schulpflege ist nicht mehr notwendig": Aargauer Komitee macht sich für "effiziente Schulführung" stark, Aargauer Zeitung, 12.2.
Die Schulpflege sei nicht mehr notwendig. Daher
solle man nicht an überholten Strukturen festhalten. FDP-Grossrätin Sabina
Feiermuth hielt fest, die Abschaffung der vom Volk gewählten Schulpflegen führe
nicht zu einem Demokratieabbbau.
Die Schulpflegen würden zu einem grossen Teil in
stiller Wahl besetzt, weil sich immer weniger Interessierte für das Amt zur
Verfügung stellten. Im Gegenzug müssten die Gemeinderäte vom Volk gewählt
werden. Auch künftig werde das Volk die erste Beschwerdeinstanz in Schulfragen,
also den Schulrat des Bezirks, wählen.
Gemeinderat kann Kommission einsetzen
Das Volk entscheidet am 17. Mai über eine Änderung
der Kantonsverfassung und über das geänderte Schulgesetz. Der Grosse Rat
stimmte beiden Vorlagen mit grosser Mehrheit zu.
Die Gemeinderäte sollen künftig für die
strategischen Fragen und die Finanzen der Schulen vor Ort verantwortlich sein.
Die Schulleitungen sind für die operative Führung der Schule zuständig.
Mit dieser Struktur würden die Entscheidungswege
kürzer und effizienter, sagte CVP-Grossrat Alfons Kaufmann. Bei grösseren
Schulen könne der Gemeinderat eine Kommission einsetzen, um sich unterstützten
zu lassen. Es sei wichtig, dass der Gemeinderat, der über die Schulstrategie
befinde, auch über die Finanzen entscheiden könne, betonte GLP-Grossrat Dominik
Peter.
Die neue Führungsstrukturen stellten für die
Schulen im Aargau einen Mehrwert dar, hielt SVP-Grossrätin Michaela Huser fest.
Es gehe um einen wichtigen Schritt in Richtung effiziente und zeitgemässe
Schulführung.
Die heutige Führungsstruktur mit Schulleitung,
Gemeinderat und Schulpflege sei schwerfällig, betonte Ruth Müri, Grossrätin der
Grünen und Stadträtin in Baden. In der Praxis könne es durchaus gut
funktionieren. Es bestünden jedoch Konfliktpotentiale.
Die traditionellen Schulpflegen führen pro Jahr zu
Aufwendungen von 6,5 Millionen Franken. Dieses Geld soll künftig für die
Schulen vor Ort eingesetzt werden. Und die Schulleitungen erhalten für ihre
Mehrarbeit eine durchschnittliche Pensenerhöhung von 10 Prozent. Das führt zu
Kosten von 4,76 Millionen Franken pro Jahr.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen