Wegen Lehrermangel: Studie will herausfinden, was
Lehrer in der Schule hält
Eine Studie soll klären, welche Faktoren die berufliche Mobilität von
Lehrpersonen beeinflussen. Ausgangslage der Studie ist der stetig zunehmende
Lehrermangel.
Laut dem Schweizerischen Bildungsbericht (2018) ist der Lehrermangel
weiterhin ein steigendes Problem. So könne nur die Hälfte des jährlichen
Mehrbedarfs durch neu diplomierte Lehrpersonen gedeckt werden - was negative
Auswirkungen nach sich zieht.
Bild: PH Schwyz
Wegen Lehrermangel: Studie will herausfinden, was Lehrer an der Schule hält, Luzerner Zeitung, 10.1. von Raissa Bulinsky
Vor allem Zentralschweizer Schulen nehmen teil
Das vom Schweizerischen Nationalfonds geförderte Forschungsprojekt
«WahLiS» untersucht die Umstände, die dazu führen, dass Lehrpersonen eine
Schule oder den Lehrerberuf verlassen. Es handelt sich dabei um ein
Kooperationsprojekt der Pädagogischen Hochschule Schwyz und
der Universität Bern. Dabei soll nicht nur geklärt werden, was
Lehrpersonen in der Schule hält, sondern auch, ob Unterschiede zwischen
verschiedenen Schulen erkennbar sind. Überdies soll nachgewiesen werden, ob die
berufliche Belastung sowie soziale und persönliche Ressourcen mit der
Eingebundenheit der Lehrpersonen und deren Kündigungsabsicht zusammenhängen.
Über 60 Schulen aus den deutschsprachigen Kantonen haben an der Studie
teilgenommen. Die Mehrheit dieser Schulen sind in der Zentralschweiz zu
verorten.
20 Prozent der Lehrpersonen erschöpft und ausgelaugt
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass diverse Belastungen zu einer
Kündigung der Lehrperson führen. Dazu gehören: Rollenunklarheiten, Überlastung
und Rollenkonflikte. Dies falle je nach Schule unterschiedlich aus. Obschon 80
Prozent der Studienteilnehmer grosse Zufriedenheit im Lehrerberuf erleben
würden, fühlen sich dennoch 20 Prozent der Lehrpersonen erschöpft und
ausgelaugt, so eine Medienmitteilung.
Wichtig für das berufliche Wohlbefinden und die Eingebundenheit der
Lehrperson in die Schule sei die Unterstützung durch die Schulleitung und das
Kollegium sowie persönliche Ressourcen, beispielsweise Alter und Erfahrung der
Lehrperson.
Der Analyse der Studie ist zu entnehmen, dass sich
die Kündigungsabsichten der befragten Lehrpersonen nicht zwischen den
Schulen unterscheiden. «Das zeigt, dass solche Entscheidungen nicht nur von
Belastungen, Ressourcen und Arbeitszufriedenheit abhängen, sondern auch von
weiteren Faktoren ausserhalb der Schule», heisst es in der Studie.
Die Studie geht weiter
Um Lehrpersonen in der Schule und allgemein im Beruf zu halten, müssen
also Ziele und Verantwortlichkeit der beruflichen Rolle geklärt werden. Zudem
müssen Lehrpersonen in einzelnen Aufgaben entlastet und von der Schulleitung
sowie dem Kollegium unterstützt werden. Das Forschungsteam wird sich in den
kommenden Monaten mit weiteren Einflussfaktoren befassen und die Studie fortsetzen.
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