Eltern sind
geduldig. Es braucht viel, bis sie sich organisieren und sich gegenSchulprojekte wehren. Kürzlich war es wieder so weit: In einer Zürcher Gemeinde
bildete sich ein Elternkomitee, welches das altersdurchmischte Lernen (AdL)
bekämpft. Mit guten Argumenten. Auch die Lehrer haben genug: In einem Schulhaus
kündigten 13 von 30 Lehrern. Sie wollten nicht länger als Lerncoach in einer
AdL-Umgebung arbeiten.
Altersdurchmischtes Lernen: Kinder als Versuchskaninchen, Bild: Primarschule Wädenswil
Stell dir vor, die Schule mache Blödsinn und die Eltern wehrten sich, Blogbeitrag für die Südostschweiz von Urs Kalberer
AdL ist, wenn sich
Kinder aus Schutz vor dem Lärm im Unterricht einen Armee-Gehörschutz der Marke
„Pamir“ anziehen dürfen. Doch nicht alle Kinder wollen unbedingt etwas lernen
in der Schule. Wer kann es ihnen übelnehmen, wenn sie, während die Lehrerin als
Lerncoach von Gruppe zu Gruppe eilt, genüsslich die Panini-Sammlung durchsehen
und neu sortieren? Ich habe noch keine
Primarlehrerin getroffen, die nicht unter der Last der grossen Heterogenität in
ihrer Klasse gestöhnt hätte. Dazu kommt noch die Belastung, möglichst alle
Kinder zu integrieren und individuell zu fördern. Nun soll also durch AdL die
Heterogenität künstlich noch weiter erhöht werden. Was soll das?
Es gibt Eltern, die sich
nicht länger an der Nase herumführen lassen (http://www.elternfuereinegutevolksschule.ch) und sich organisieren.
Denn wer heute in der Schule progressiv sein will, muss konservieren. Deshalb
gilt: Wenn die Schule Blödsinn macht, dürfen sich die Eltern wehren.
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