Gemäss den modernen Bildungsbürokraten müsste ausgerechnet
die Schule der einzige Lebensbereich sein, in dem Fertigkeiten ohne ständiges
Üben erlernt werden können. Nachdem sie die geschriebene Sprache jahrelang nach
dem Gehör anstatt gemäss korrekter Schreibweise haben zu Papier bringen dürfen,
sollen die Kinder danach eine saubere Schriftsprache erlernen und verstehen.
Ein Wunder, dass derart unsägliche Pädagogik nicht auch im Rechnen angewandt
wird! Und bevor die Primarschüler den halbwegs korrekten sprachlichen deutschen
Ausdruck beherrschen, wird von ihnen erwartet, dass sie mit Tablets
Powerpoint-Präsentationen anfertigen und Fremdsprachen lernen. Solche
weltfremden Methoden und die gezielte, politisch begründete Nivellierung nach
unten zum vermeintlichen Schutz der weniger Begabten sind für das
Bildungsniveau eine Katastrophe.
NZZ, 6.1. Leserbrief von Guido Tognoni
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