6. Januar 2020

Debakel für die Bildung


Gemäss den modernen Bildungsbürokraten müsste ausgerechnet die Schule der einzige Lebensbereich sein, in dem Fertigkeiten ohne ständiges Üben erlernt werden können. Nachdem sie die geschriebene Sprache jahrelang nach dem Gehör anstatt gemäss korrekter Schreibweise haben zu Papier bringen dürfen, sollen die Kinder danach eine saubere Schriftsprache erlernen und verstehen. Ein Wunder, dass derart unsägliche Pädagogik nicht auch im Rechnen angewandt wird! Und bevor die Primarschüler den halbwegs korrekten sprachlichen deutschen Ausdruck beherrschen, wird von ihnen erwartet, dass sie mit Tablets Powerpoint-Präsentationen anfertigen und Fremdsprachen lernen. Solche weltfremden Methoden und die gezielte, politisch begründete Nivellierung nach unten zum vermeintlichen Schutz der weniger Begabten sind für das Bildungsniveau eine Katastrophe.
NZZ, 6.1. Leserbrief von Guido Tognoni


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