Die Präsidentin des Schweizer Lehrerverbandes, Dagmar Rösler, will
weniger Noten in der Schule. «Ich bin dafür, dass wir die Noten möglichst sanftund spät einführen», sagte sie der «NZZ am Sonntag». Man solle die Kinder nicht
zum «Lernen für Noten» trimmen.
Nach dem Kampf um den neuen Lehrplan wollen Lehrer und Bildungspolitiker
dem Bericht zufolge nun eine neue Debatte über die Abschaffung der Noten in der
Primarschule lancieren. Viele Pädagogen würden Schüler lieber mit Worten statt
mit Zahlen beurteilen. So empfahlen Erziehungswissenschafter in einem Bericht
für den Kanton St. Gallen eine Abkehr von notenbasierten Zeugnissen.
Oberste Lehrerin der Schweiz stellt Noten infrage, Blick, 29.12.
Im Bildungsrat des Kantons Zürich ist das Thema fürs neue Jahr
traktandiert. Und die Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK) will «den Faden
wieder aufnehmen», sagt deren Präsidentin, die Zürcher Bildungsdirektorin
Silvia Steiner (CVP) der Zeitung. Sie selber sei für eine klare Graduierung der
Leistungen, dafür würden sich Noten eignen.
Widerstand kündigte die SVP an. Vor zehn Jahren wurde auch auf Druck der
SVP mittels Abstimmungen in mehreren Kantonen die Wiedereinführung von
Zeugnissen für die Schüler durchgesetzt.
"Viele Lehrer würden lieber mit Worten statt mit Zahlen beurteilen" sagen Erziehungswissenschaftler. Und was sagen die Lehrer? Es ist zu bezweifeln, dass die Mehrheit der Lehrer lieber Wortzeugnisse macht. Sie haben genug am Hals, als dass sie eine Methode wählen, die viel mehr zu tun gibt und zu endlosen Diskussionen mit den Eltern führen kann. Und die Schüler wollen wissen, wo sie stehen. Gerade jüngere Schüler brauchen Zahlen als Noten, das Geschwurbel von Wortzeugnissen können höchstens ältere Schüler verstehen.
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