13. November 2019

Gymnasium ist freiwillig

Gemäss Artikel beschäftigen sich wichtige Bildungsverantwortliche mit der «Kernfrage» des Unterrichtsbeginns am Vormittag. Viele Gymnasiastinnen und Gymnasiasten würden am Morgen kaum aufnahmefähig im Gymnasium erscheinen. DieseMittelschüler seien sogar mit geöffneten Augen präsent, doch würden sie während der ersten Stunde kaum etwas vom Unterricht mitbekommen. 
BZ Basel, 13.11. Leserbrief von Paul Hug

Gemäss dem Präsidenten des Vereins der Schweizerischen Gymnasiallehrer müsse sogar ein Teil der Schüler bereits um 6.30 Uhr aus dem Haus, um rechtzeitig in der Schule zu sein! Obwohl der Artikel den «Schulstress» an den Mittelschulen ausgezeichnet schildert (und einen dabei fast zum Weinen bringt), so hält sich mein diesbezügliches Bedauern in Grenzen. Das Gejammer auf sehr hohem Niveau finde ich absolut daneben, weil es doch eine einfache Lösung gibt: Alle Mittelschüler sollten selbst dafür verantwortlich sein, dass sie so zeitig ins Bett gehen, um am Folgetag fit in der Schule zu erscheinen. Basta! Wozu braucht es da «kostspielige Studien von massgebenden Studienverantwortlichen?» So viel ich weiss, ist der Besuch eines Gymnasiums sogar freiwillig. Niemand wird dazu gezwungen, in diese weiterführende Schule zu gehen, falls ihm dies wegen des frühen Schulbeginns zu stressig ist. Als Alternative dazu böten sich in der Schweiz doch über 200 Lehrberufe mit Tausenden unbesetzten Lehrstellen an. Doch an allen diesen Lehrstellen kann man – im Gegensatz zu den Gymnasien nicht mit etwa 13 Wochen Ferien im Jahr rechnen – bloss halb so viele Ferien erwarten. Im Übrigen ist mir weder eine Lehrstelle noch ein späterer Beruf bekannt, an dem man in der ersten Stunde am Morgen einfach weiterschlafen könnte. Nach der obligatorischen Schulzeit beginnt der «Ernst des Lebens». Und dieser ist doch weiss Gott keine Wohlfühloase… Buona notte Svizzera!

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