BZ Basel, 13.11. Leserbrief von Paul Hug
Gemäss dem Präsidenten
des Vereins der Schweizerischen Gymnasiallehrer müsse sogar ein Teil der
Schüler bereits um 6.30 Uhr aus dem Haus, um rechtzeitig in der Schule zu sein!
Obwohl der Artikel den «Schulstress» an den Mittelschulen ausgezeichnet
schildert (und einen dabei fast zum Weinen bringt), so hält sich mein
diesbezügliches Bedauern in Grenzen. Das Gejammer auf sehr hohem Niveau finde
ich absolut daneben, weil es doch eine einfache Lösung gibt: Alle Mittelschüler
sollten selbst dafür verantwortlich sein, dass sie so zeitig ins Bett gehen, um
am Folgetag fit in der Schule zu erscheinen. Basta! Wozu braucht es da
«kostspielige Studien von massgebenden Studienverantwortlichen?» So viel ich
weiss, ist der Besuch eines Gymnasiums sogar freiwillig. Niemand wird dazu
gezwungen, in diese weiterführende Schule zu gehen, falls ihm dies wegen des
frühen Schulbeginns zu stressig ist. Als Alternative dazu böten sich in der
Schweiz doch über 200 Lehrberufe mit Tausenden unbesetzten Lehrstellen an. Doch
an allen diesen Lehrstellen kann man – im Gegensatz zu den Gymnasien nicht mit
etwa 13 Wochen Ferien im Jahr rechnen – bloss halb so viele Ferien erwarten. Im
Übrigen ist mir weder eine Lehrstelle noch ein späterer Beruf bekannt, an dem
man in der ersten Stunde am Morgen einfach weiterschlafen könnte. Nach der
obligatorischen Schulzeit beginnt der «Ernst des Lebens». Und dieser ist doch
weiss Gott keine Wohlfühloase… Buona notte Svizzera!
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