NZZ, 28.10. Leserbrief von Christine Le Pape Racine
Was
auffällt: Es sind seit Jahrzehnten immer
dieselben wenigen Personen, die gut mit politischen
Milieus vernetzt sind (gemäss ihrer Website «Mitte - links» - Kreise),
die sich in der Deutschschweiz
gegen die Weiterentwicklung des Sprachenunterrichts wenden. Wenn das Lehrmittel
inzwischen einen solc h
schlechten Ruf hat, wie sie behaupten, dann ist es zu einem grossen
Teil ihr «Verdienst», denn die «regelrechte Protestwelle» durch die Kantone
treten vor
allem sie los. Enttäuscht hat mich die Tatsache, dass die NZZ - Journalisten
im Artikel vor allem
ein e
Seite zu Wort kommen lassen und deren Aussagen übernehmen. Ausser einer Vertreterin
des Basler Erziehungsdepartements wurde offenbar keine beteiligte Fachperson, keine
Lehrwerkautorin, keine von «Mille feuilles» begeisterte Lehrperson, niemand,
der eine oder zwei andere Perspektiven vorgelegt hätte, befragt. Jede
pädagogische Neuerung birgt ihre
Schwierigkeiten, braucht Zeit und muss auch immer wieder in einem
differenzierten Dialog
revidiert werden. Auf einem Blog, den die Kritiker bewirtschaften, liest man
den Satz von
Nietzsche: «Jedes Sehen ist perspektivisches Sehen.» Dem kann ich nur
beipflichten .
Christine Le Pape Racine referierte an der DV des Lehrervereins Baselland vom 24. September 2014. Hier ein Protokollauszug ihrer Rede:
AntwortenLöschenDer Hauptfokus des Kurzreferats von Frau Le Pape Racine liegt auf dem Wandel der Gesellschaft (Stichwort Globalisierung), der es erforderlich mache, in der Schweiz zwei Fremdsprachen zu können. Die Kinder hätten heute das Recht und die Pflicht, zwei Fremdsprachen zu lernen. Wenn die Fremdsprachen in der Primarzeit angelegt würden, käme jedes Kind zum Zug, andernfalls könnten auf der Oberstufe die Fremdsprachen abgewählt werden. Gleichzeitig sei eine neue Didaktik der funktionalen Mehrsprachigkeit entstanden, die alte Didaktik des getrennten Sprachenlernens sei überholt. Im Projekt Passepartout, einem didaktischen Entwicklungsprojekt, werde nun eine interkantonale Harmonisierung angestrebt. Im Passepartout-Lehrplan seien drei Bereiche verbindlich: 1. Die kommunikative Sprachhandlungsfähigkeit; 2. das Bewusstsein für Sprachen und Kulturen; 3. der systematische Aufbau von Sprachlernstrategien. Da es ein langjähriges Projekt sei, klappe vieles nicht sofort. 2018 werde das Gesamtprojekt evaluiert. Die Lehrmittel würden nach einer ausgiebigen, zweijährigen Testphase eingeführt werden. Gemäss dem Motto «Older is faster, younger is better», verbunden mit der Ergänzung «nur unter bestimmten Bedingungen», ist Frau Le Pape Racine davon überzeugt, dass Frühfremdsprachen ihre Berechtigung haben.
Mehr zu Frau Le Pape Racine und ihren didaktischen Konzepten https://schuleschweiz.blogspot.com/2014/09/fruhfranzosisch-veranstaltung-geriet.html
AntwortenLöschenFrau Le Pape Racine hat auch publiziert: https://www.youtube.com/watch?v=ZJfok2z89KU
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