1. September 2019

Willkürliches Baselbieter Beurteilungssystem


Wenn das seitens der Finanzdirektion angestrebte Qualifikationssystem für Lehrkräfte tatsächlich ein «praxisorientiertes Instrumentarium» wäre, würden es nicht sämtliche Schulleitungen aller Schulstufen einstimmig ablehnen.Und wenn gemäss Regierung von vornherein 90 bis 95 Prozent der Lehrpersonen ohne Begründung und ohne Definition guter Lehrtätigkeit als gut bewertet werden sollen, basiert die Beurteilung nicht auf Objektivität, sondern auf Willkür, weshalb die Schulleitungen zu Recht eine drastische Verschlechterung des Schulklimas voraussehen. Ein solch eklatanter Mangel an Sachlichkeit verweist augenblicklich auf die tatsächlichen Beweggründe des Unterfangens: a) das über weiteren Lohnabbau fortgesetzte neoliberale Spardiktat, weswegen auch die notwendigen Ressourcen verweigert werden, und b) Argwohn gegenüber der Lehrerschaft. Doch mangelnde Arbeitsqualität gibt es überall: in Metzgereien, bei Bundesanwälten, bei Abgastests, in Aufsichtsbehörden, ja sogar in Regierungen. Man begegnet diesem Problem bestimmt nicht mit Willkür und der Verschlechterung der Arbeitsbedingungen. 
Basler Zeitung, 31.8. Leserbrief von Felix Hoffmann

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