Wer an einer Aargauer
Volksschule unterrichtet, soll in Zukunft mehr Lohn erhalten. Die Lohnkosten
sollen um 70 Millionen Franken angehoben werden. Im neuen Lohnsystem wird
Berufserfahrung besser honoriert, Quereinsteiger werden zurückgestuft.
Mehr Lohn an Aargauer Volksschulen: Gut angelegtes Geld gegen den Lehrermangel, Aargauer Zeitung, 26.9. von Fabian Hägler
Es ist ein jährlich wiederkehrendes Phänomen: Immer
im Frühsommer schlagen Schulleiter Alarm, weil Dutzende von Lehrerstellen im
Kanton nicht besetzt sind. An der Medienkonferenz zu Beginn des neuen
Schuljahres nach den Sommerferien folgt die Entwarnung. Bildungsdirektor Alex
Hürzeler verkündet dann jeweils, dass für sämtliche Schulen Lösungen gefunden
worden seien.
Doch der Lehrermangel existiert tatsächlich, die
Lösungen sind an manchen Schulen im Kanton unbefriedigend: Da müssen Klassen
zusammengelegt, Fächer gestrichen oder Lehrpersonen angestellt werden, die
nicht die notwendigen Qualifikationen mitbringen. Ein Grund für die grossen
Probleme bei der Besetzung freier Stellen: Lehrerinnen und Lehrer verdienen im
Aargau deutlich weniger als in den Nachbarkantonen.
Nun will der Regierungsrat die Lehrerlöhne anheben, insgesamt
würde dies den Kanton pro Jahr rund 70 Millionen Franken kosten. Damit
würde das Lohnbudget für Lehrpersonen um fast 8 Prozent wachsen. Das ist eine
beträchtliche Summe und eine markante Erhöhung, die im Grossen Rat heftige
Debatten auslösen dürfte.
Doch es bringt nichts, über den Lehrermangel zu
jammern: Wer ihn beheben will, muss bereit sein, den Beruf attraktiver zu
machen. Einer der Faktoren dabei ist der Lohn, also braucht es mehr finanzielle
Mittel, wenn der Aargau mehr gute Lehrer in den Schulen will. Das ist auch
mehrheitsfähig: Bei sämtlichen Sparpaketen der letzten Jahre hat die
Bevölkerung Kürzungen bei der Bildung abgelehnt.
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