Mit dem Umbau der Führungsstruktur an der Aargauer Volksschule bekommen
die Schulleitungen mehr Arbeit. Der Aargauer Grosse Rat bewilligte am Dienstag
mit 87 zu 40 Stimmen für entsprechende Pensenerhöhungen einen jährlich
wiederkehrenden Verpflichtungskredit in Höhe von 4,76 Millionen Franken.
Mehr Arbeit und mehr Geld für die Aargauer Schulleitungen, sda, 3.9.
Die Pensenerhöhung der Schulleitungen ist Teil eines Gesamtpaketes, mit
dem die Aargauer Regierung die Führungsstruktur der Volksschule entschlacken
will. Dazu gehört auch die Abschaffung der Schulpflegen und die Übertragung
deren Arbeit an das zuständige Gemeinderatsmitglied.
Neu ist die Schulleitung für die operative Führung der Schule
verantwortlich. Sie ist dem Gemeinderat unterstellt. Weil damit mehr Arbeit auf
die Schulleitungen zukommt, müssen die Pensen erhöht werden.
Die Regierung schlug eine durchschnittliche Erhöhung um 10 Prozent vor.
Die effektive Erhöhung resultiert aus einem Berechnungsmodell. Parameter dieser
Berechnungen sind unter anderem die Schulgrösse und die Anzahl der
Lehrpersonen. Bei der Vernehmlassung hatte sich die SP für eine Erhöhung um 20
Prozent ausgesprochen.
Bei der Beratung sprachen sich alle Fraktionen mit Ausnahme der SVP für
eine Pensenerhöhung um 10 Prozent aus. Der SVP-Sprecher meinte, dass man zuerst
die Entwicklungen abwarten und erst dann die Pensen erhöhen soll.
Die SP-Fraktion konnte sich mit der Erhöhung von 10 Prozent abfinden.
Eine Sprecherin gab jedoch zu bedenken, dass ein Drittel der Schulleitungen bei
einer durchschnittlichen Erhöhung um 10 Prozent ihre Pensen nicht erhöhen könne.
Sie wünschte sich eine pauschale Erhöhung um 10 Prozent.
Der Handlungsbedarf für eine Erhöhung sei gegeben, sagte
Erziehungsdirektor Alex Hürzeler (SVP). Die Anhörung habe bezüglich des
Berechnungsmodells ein klares Resultat ergebe. Nicht mehrheitsfähig sei in der
Vernehmlassung gewesen, die Kosten für die Pensenerhöhung den Gemeinden
aufzuladen. Deshalb schlage die Regierung eine Verteilung vor.
Die Erhöhung der Pensen kostet den Kanton und die Gemeinden ab dem
Schuljahr 2021/2022 jährlich 4,76 Millionen Franken. Davon entfallen auf den
Kanton 65 und auf die Gemeinden 35 Prozent. Auf der anderen Seite werden mit
der Aufhebung der Schlupflegen jährlich rund 6,5 Millionen Franken gespart.
Übertragung der Arbeit der Schulpflege an das zuständige Gemeinderatsmitglied? Das muss ja ein Tausendsassa sein. Erhöhung der hohen Schulleiter-Gehälter um 4,76 Mio und Einsparung bei der kostengünstigen Miliz-Schulpflege von 6,5 Mio? Diese Milchbüchlein-Rechnung könnte von einem LP21-Schüler stammen. Wir werden sicher bald wieder von der Aargauer Volksschule hören.
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