3. September 2019

Mehr Arbeit und mehr Lohn für Aargauer Schulleiter


Mit dem Umbau der Führungsstruktur an der Aargauer Volksschule bekommen die Schulleitungen mehr Arbeit. Der Aargauer Grosse Rat bewilligte am Dienstag mit 87 zu 40 Stimmen für entsprechende Pensenerhöhungen einen jährlich wiederkehrenden Verpflichtungskredit in Höhe von 4,76 Millionen Franken.
Mehr Arbeit und mehr Geld für die Aargauer Schulleitungen, sda, 3.9.


Die Pensenerhöhung der Schulleitungen ist Teil eines Gesamtpaketes, mit dem die Aargauer Regierung die Führungsstruktur der Volksschule entschlacken will. Dazu gehört auch die Abschaffung der Schulpflegen und die Übertragung deren Arbeit an das zuständige Gemeinderatsmitglied.

Neu ist die Schulleitung für die operative Führung der Schule verantwortlich. Sie ist dem Gemeinderat unterstellt. Weil damit mehr Arbeit auf die Schulleitungen zukommt, müssen die Pensen erhöht werden.

Die Regierung schlug eine durchschnittliche Erhöhung um 10 Prozent vor. Die effektive Erhöhung resultiert aus einem Berechnungsmodell. Parameter dieser Berechnungen sind unter anderem die Schulgrösse und die Anzahl der Lehrpersonen. Bei der Vernehmlassung hatte sich die SP für eine Erhöhung um 20 Prozent ausgesprochen.

Bei der Beratung sprachen sich alle Fraktionen mit Ausnahme der SVP für eine Pensenerhöhung um 10 Prozent aus. Der SVP-Sprecher meinte, dass man zuerst die Entwicklungen abwarten und erst dann die Pensen erhöhen soll.

Die SP-Fraktion konnte sich mit der Erhöhung von 10 Prozent abfinden. Eine Sprecherin gab jedoch zu bedenken, dass ein Drittel der Schulleitungen bei einer durchschnittlichen Erhöhung um 10 Prozent ihre Pensen nicht erhöhen könne. Sie wünschte sich eine pauschale Erhöhung um 10 Prozent.

Der Handlungsbedarf für eine Erhöhung sei gegeben, sagte Erziehungsdirektor Alex Hürzeler (SVP). Die Anhörung habe bezüglich des Berechnungsmodells ein klares Resultat ergebe. Nicht mehrheitsfähig sei in der Vernehmlassung gewesen, die Kosten für die Pensenerhöhung den Gemeinden aufzuladen. Deshalb schlage die Regierung eine Verteilung vor.

Die Erhöhung der Pensen kostet den Kanton und die Gemeinden ab dem Schuljahr 2021/2022 jährlich 4,76 Millionen Franken. Davon entfallen auf den Kanton 65 und auf die Gemeinden 35 Prozent. Auf der anderen Seite werden mit der Aufhebung der Schlupflegen jährlich rund 6,5 Millionen Franken gespart.


1 Kommentar:

  1. Übertragung der Arbeit der Schulpflege an das zuständige Gemeinderatsmitglied? Das muss ja ein Tausendsassa sein. Erhöhung der hohen Schulleiter-Gehälter um 4,76 Mio und Einsparung bei der kostengünstigen Miliz-Schulpflege von 6,5 Mio? Diese Milchbüchlein-Rechnung könnte von einem LP21-Schüler stammen. Wir werden sicher bald wieder von der Aargauer Volksschule hören.

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