Das Sprachförderprogramm «Deutsch für die Schule»
ist bereits im fünften Jahr. Gestartet wurde es, weil es in Chur immer wieder
Kinder im Kindergarten und der ersten Klasse gab, die zu schlecht Deutsch
sprachen, um dem Lehrer oder der Lehrerin folgen zu können; schlechte
Voraussetzungen für den Start in eine Schulkarriere.
"Wer sich weigert, muss mit einer Busse rechnen", SRF Regional, 11.9. von Silvio Liechti
Deutschkurse für Kinder, SRF Regional
Seit vier Jahren verschickt die Stadt Chur deshalb
jährlich Fragebögen an alle Familien mit dreijährigen Kindern. Erhoben wird
dabei die Sprachkompetenz der Sprösslinge. Die Förderung geschieht entweder in
der Spielgruppe, der Kindertagesstätte oder bei einer deutschsprachigen
Tagesfamilie.
Quote erhöhen
In der Vergangenheit hatten jeweils rund 70 Kinder
pro Jahrgang eine Empfehlung für das Sprachförderprogramm erhalten. 80 Prozent
davon hätten das Angebot auch genutzt, sagt der Churer Stadtrat Patrik
Degiacomi.
Nun soll diese Quote mit einem Obligatorium erhöht
werden. Angeregt hatte dies das Gemeindeparlament. «Die Kinder, die nicht
freiwillig am Programm teilnehmen, werden künftig verpflichtet», erklärt
Degiacomi.
Büssen wird möglich
Schicken die Eltern ihr Kind trotzdem nicht in das
Sprachförderprogramm, drohen Konsequenzen. «Wer sich weigert, muss mit einer
Busse rechnen», so Degiacomi. Man hoffe natürlich, dass diese zusätzliche
Möglichkeit einer Busse noch mehr Familien zur Teilnahme motiviert. Wie hoch
eine Busse wäre, könne er noch nicht sagen.
Rechtlich glaubt sich die Stadtregierung auf der
sicheren Seite. Man habe dies abklären lassen. «Wir handeln hier im Sinne des
Kindeswohls», erklärt Stadtrat Degiacomi. Man sorge so dafür, dass die Kinder
später mit ihren Mitschülerinnen, Mitschülern und den Lehrpersonen
kommunizieren können.
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