19. September 2019

Bald noch mehr Bürokratie an Zürichs Schulen


Die kantonsrätliche Kommission für Bildung und Kultur (KBIK) will in Gemeinden mit drei und mehr Schulen eine zusätzliche Hierarchiestufe einführen: die «Leitung Bildung», die vor allem koordinative Aufgaben von Schulpflege und Schulverwaltung übernehmen soll.
Die Organisation und Führung der Schule werde vor allem in mittelgrossen Gemeinden für die Schulbehörden zunehmend komplexer und umfangreicher, teilte die KBIK am Donnerstag mit. Das neue Gemeindegesetz erlaube es den Gemeinden, eine neue Leitungs-Stufe einzusetzen. Die KBIK wolle nun den gesetzlichen Rahmen dazu setzen.
Diese neue Hierarchiestufe müsste aber noch vors Volk, weil dafür die Gemeindeordnung geändert werden müsste. Aus Sicht der KBIK soll diese neue «Leitung Bildung» vor allem die Schulpflegen entlasten.
Bildungskommission will an Schulen weitere Hierarchistufe, sda, 19.9.


Eine Minderheit der Kommission aus AL und FDP fände es deshalb sinnvoller, wenn diese neue Hierarchiestufe «Geschäftsführung Schulpflege» heissen würde. Damit würde klar, dass die pädagogische Leitung einer Schule bei der Schulleitung bleibt. 

Eine andere Minderheit aus FDP, EVP und CVP will zudem keine Einschränkung vorsehen, dass nur Gemeinden mit mindestens drei Schulen eine solche «Leitung Bildung» einsetzen dürfen. Das widerspreche sonst Sinn und Zweck der Vorlage, die schliesslich «Organisationsautonomie der Gemeinden» heisse.

«Weitere Hierarchisierung»
Für eine weitere Minderheit aus EVP und CVP ist der Rahmen für die Ausgestaltung zu eng. Sie will es den Gemeinden erlauben, auch einzelne Aufgaben der Schulleitung an die neue Stufe zu übertragen.

Grundsätzlich gegen die Einführung einer «Leitung Bildung» sind die Grünen und die AL. Sie fürchten, dass dies zu einer weiteren Hierarchisierung führe, die nur Bürokratie zur Folge hätte. Zudem würden die Schulbehörden geschwächt.


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