Am
Montag ist im Kanton Schulanfang – für viele Schülerinnen und Schüler beginnt
dabei ein neuer Abschnitt in ihrer «Schulkarriere». Ob es der Eintritt in den
Kindergarten ist, der Wechsel in ein anderes Schulhaus oder in eine neue Klasse
– als Eltern hoff man vor allem, dass sich die Kinder in der Klasse wohlfühlen,
nette «Gspändli» finden und optimal gefördert werden.
Väter, engagiert euch auch in der Schule, Zürcher Oberländer, 14.8. von Beatrice Zogg
Wie
gut die Buben und Mädchen in der Schule abschneiden werden, liegt allerdings
nicht nur an ihrem Engagement, Können oder ihrer Intelligenz. Nein, auch das
Geschlecht spielt gemäss Bildungsberichten eine Rolle. Mädchen haben bessere
Noten, machen häufiger die Matur. Buben seien die Bildungsverlierer des
Jahrzehnts, sagt etwa Jugendpsychologe Allan Guggenbühl. Die vielen Schulreformen
hätten sich nach den Bedürfnissen der Mädchen gerichtet. Soziale und emotionale
Kompetenzen wurden gestärkt, selbstgesteuertes Lernen habe an Bedeutung
gewonnen und die Sprachen erhielten höheres Gewicht. Für Buben sei dies nicht
ideal. Sie würden stärker von klaren Strukturen und vom Frontalunterricht profitieren,
so GuggenbühL
Neben
geeigneten Schulformen fehlt es in den Schulzimmern aber auch an männlichem
Personal – knapp neun von zehn Lehrkräften auf der Primarstufe sind gemäss
aktuellem Bildungsbericht Frauen. Es gibt Kinder, die vom Kindergarten bis zur
Oberstufe nie von einem Mann unterrichtet worden sind. Politiker und Bildungsexperten
fordern deshalb mehr Männer in den Klassenzimmern. Die Kinder würden von
Bezugspersonen beider Geschlechter profitieren.
Der
Lehrerberuf scheint für viele Männer aber nicht mehr attraktiv: Stichworte dazu
sind stagnierende Lohnentwicklung und geringe bis fehlende Aufstiegsmöglichkeiten,
beides Dinge, die Frauen (noch) in Kauf nehmen (müssen). Auch das
gesellschaftliche Stereotyp, dass Arbeit mit Kindern vielfach als Frauensache
angesehen wird, ist nicht eben förderlich, um mehr Männer für den Beruf zu
gewinnen. Hier braucht es ein Umdenken in der Gesellschaft.
Um
die Schule «bubenfreundlicher» zu machen, können auch Väter als Vorbilder ihren
Teil beitragen. Wie oft sind in den Elternräten, die sich als Bindeglied
zwischen Schule und Elternhaus verstehen, vor allem Mütter engagiert? Väter
sind klar in der Unterzahl – in manchen Elternmitwirkungen glänzen die Männer
gänzlich mit Abwesenheit. Es wäre begrüssenswert, wenn sich hier Vater stärker
engagieren. So signalisieren sie ihren Söhnen und Töchtern Interesse an der
Schule und können via Elternräte ihre Ideen einbringen.
Deshalb,
liebe Väter, lasst euch doch am ersten Elternabend in ein, zwei Wochen als Elternvertretung
wählen - damit beide Geschlechter gleichmässiger vertreten sind im Elternrat
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