Die Urner
Schülerinnen und Schüler sollen ab 2021 besser französisch lernen. Der
Erziehungsrat hat zu diesem Zweck beschlossen, eine zusätzliche Lektion, ein
Obligatorium und ein neues Lehrmittel einzuführen. Die Kosten dafür lassen sich
noch nicht genau beziffern.
Kanton Uri fördert Französischkenntnisse an der Schule stärker, sda, 13.8.
In der 2.
Oberstufe erhöht der Rat die Wochenlektionen für Französisch von vier auf fünf
und nimmt dazu eine zusätzliche Lektion in die Stundentafel auf. Alle
A-Schülerinnen und -Schüler müssen zudem ab dem 1. August 2021 in der 3.
Oberstufe obligatorisch das Fach Französisch belegen.
Bislang
können sie in der letzten Klasse Französisch und Englisch abwählen. Das wirke
sich auf die Leistungen in der Berufsschule aus, hiess es bei der Urner
Bildungsdirektion am Dienstag auf Anfrage. Zudem habe jenen, die sich für eine
Berufsmatura entschieden, eine Französischnote gefehlt, was Aufnahmeprüfungen
zur Folge hatte.
Pro
zusätzlicher Lektion und Klasse rechne man mit rund 4500 Franken. Bislang
enthält die Wochenstundentafel auf der 2. Oberstufe 34 bis 35 Lektionen, wovon
eine als Fachlektion eingesetzt werden kann, etwa als zusätzliche Mathestunde
oder für spezielle Projekte.
Grösseres
Pensum für Austausch
Aktuell
führen acht der zehn Oberstufenschulen im Kanton eine Fachlektion. Diese wird
zwar beibehalten, die Lektionenzahl erhöht sich somit auf 35 bis 36. Weil die
Fachlektion aber künftig zulasten der zusätzlichen Französischlektion entfallen
könnte, sind die finanziellen Auswirkungen des Erziehungsratsentscheids noch
nicht klar. Beim Kanton, der sich über die Schülerpauschale an den Kosten
beteiligt, rechnet man für sämtliche Gemeinden mit Mehrkosten von 50'000 bis
70'000 Franken.
Neben dem
Einsatz eines neuen Lehrmittels kommen zwei Begleitmassnahmen zur Anwendung.
Die kantonale austauschverantwortliche Person erhöht ihr Pensum und in den
nächsten Jahren liegt der Fokus bei der Lehrerinnen- und Lehrerweiterbildung
auf Französisch.
Die
Fremdsprachenevaluation der Bildungsdirektoren-Konferenz Zentralschweiz (BKZ)
hatte 2016 gezeigt, dass im Sprechen und Hören nur ein kleiner Teil der
Schülerinnen und Schüler der Zentralschweiz die Lehrplanziele erreichten. Im
Lesen und Schreiben war es immerhin gut ein Drittel.
Der
Kanton Uri kennt als einziger in der Zentralschweiz keinen
Französischunterricht an der Primarschule. Die Änderungen treten erst 2021 in
Kraft, weil der Kanton einerseits Zeit brauche, um das neue Lehrmittel
anzuschaffen. Anderseits ist es laut der Bildungsdirektion nicht einfach,
Französischlehrpersonen in Uri zu finden.
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