Für die rund 77'000 Aargauer Volksschülerinnen und -schüler hat am Montag
das neue Schuljahr begonnen. 2040 Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigungen
erfüllen ihre Schulpflicht an einer Tagessonderschule oder in einem Schulheim. Es ist Tradition, dass der Bildungsdirektor die
Medien zur Eröffnung des Schuljahres jedes Mal an eine andere Schule einlädt.
Nebst den allgemeinen Informationen über die Schule Aargau richtet sich dabei
der Fokus auf die Schule, die das Gastrecht gewährt. Diesmal war die Stiftung
Zeka in Aarau an der Reihe.
Bildungsdirektor Hürzeler: "Dieses Schuljahr ist für die Aargauer Volksschule ein Übergangsjahr", Aargauer Zeitung, 12.8. von Jörg Meier
Die Stiftung führt eine Tagesschule und ein Wocheninternat, wo Kinder und
Jugendliche im Volksschulalter mit körperlicher und/oder sozialer
Beeinträchtigung unterrichtet und begleitet werden. Der Unterricht wird von
schulischen Heilpädagoginnen und Heilpädagogen erteilt und orientiert sich am
aargauischen Lehrplan.
30
zusätzlich Plätze an Tagessonderschulen
Kathrin
Hunziker, Leiterin Abteilung Berufsbildung und Mittelschule, informierte über
verschiedene Förderprojekte im Bereich der Sekundarstufe II. So läuft in Baden
ein Pilotversuch des Förderprogramms «Chagall». Dabei werden Jugendliche aus
bildungsfernen Schichten sowie solche mit Migrationshintergrund beim Übertritt
in eine Mittelschule oder eine Lehre besonders unterstützt, wenn sie die
Aufnahmekriterien ins Programm wie Potenzial, Motivation oder Selbstkompetenz
erfüllen. Die Kurse finden während der letzten beiden Volksschuljahre statt und
sie enden ein halbes Jahr nach dem Erreichen der Sekundarstufe II. Weiterhin
angeboten werden die Integrationsvorlehren und -lehren.
Knapp
drei Prozent der Lernenden nehmen aufgrund von behinderungsbedingten Nachteilen
den Nachteilausgleich in Anspruch.
An
der Regelschule werden auch Kinder und Jugendliche mit einer Beeinträchtigung
unterrichtet. Künftig sollen Lehrpersonen vermehrt noch durch ausgewiesene
Fachleute bei der Begleitung von betroffenen Kindern und Jugendlichen
unterstützt und beraten werden. So werden alle heilpädagogischen
Tagessonderschulen die Lehrpersonen im Umgang mit Kindern mit kognitiver
Beeinträchtigung beraten und unterstützen.
Die
Verantwortung für die Schulung aber bleibe vollumfänglich in der Regelschule,
erklärte Peter Walther, Leiter Abteilung Sonderschulung beim Kanton. Und er
vermeldete eine weitere Neuerung: Der Kanton hat 30 zusätzliche Plätze an
Tagessonderschulen geschaffen, 6 im Schulheim Stift Olsberg, 24 in den Schulen
von Zeka in Aarau und Baden. Er reagiert damit auf die grosse Nachfrage nach
solchen Plätzen, vorab in den Regionen Fricktal und Zofingen.
Nach
so viel Information zügelten Erziehungsdirektor und Medienleute in ein
Zeka-Schulzimmer. Eine altersdurchmischte Oberstufenklasse, bestehend aus
Jugendlichen mit einer körperlichen und solchen mit einer sozialen Behinderung,
erzählte von ihrer intensiven Lehrstellensuche, von Schnupperlehren und
Praktika.
Ein Schüler wollte dann ganz unvermittelt wissen, was man eigentlich können
müsse, um Regierungsrat zu werden.
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