Schweizweit kommt
inzwischen jeder dritte Volksschüler aus einem Elternhaus, in dem eine andere
Sprache als in der Schule gesprochen wird. Vor zehn Jahren war es erst jeder
vierte, im Jahr 2000 noch jeder fünfte, wie die «SonntagsZeitung»berichtet.
Darunter sind viele ohne hinreichende Deutschkenntnisse. Die Situation
beunruhigt den Ex-Präsidenten der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK)
Christoph Eymann zwar nicht - «dieser Trend zeichnet sich schon länger ab»,
sagt er in einem Interview mit der Zeitung.
Verstehen die Kinder Ihrer Schulklasse kein Deutsch? 20 Minuten, 18.8.
Dennoch müsse man
aufpassen: «Das birgt die Gefahr, dass Parallelgesellschaften entstehen», so
der Basler Nationalrat. «Es braucht schweizweit vor der Einschulung
obligatorische Sprachförderkurse für Kinder, die kaum Deutsch beherrschen»,
sagt er. «Kinder ohne genügende Deutschkenntnisse sollten noch nicht eingeschult
werden.» Ansonsten könnten solche Kinder oft deutliche Rückstände in ihren
Sprachkompetenzen haben, schnell abgehängt werden und sie könnten die Lücken
nicht mehr schliessen, hätten Studien gezeigt.
Lehrer nutzen Bildsprache
Eymann betont zudem: «In
der Schule müssen sie kommunizieren und verstehen können, was von ihnen verlangt
wird.» Darum sei es wichtig, dass sie mit drei Jahren «die Sprache lernen, die
an ihrem Wohnort gesprochen wird».
Wie die Sonntagszeitung
berichtet, hat der Trend handfeste Folgen in den Schulen: So wird etwa von
einer Lehrerin berichtet, die einer achtjährigen Portugiesin alle Schulbücher,
Hefte und Unterlagen fotografieren und die wichtigsten Begriffe in Bildsprache
übersetzen muss, weil das Kind kein Deutsch kann. Nütze auch das nichts, müsse
ein anderes portugiesisch sprechendes Kind übersetzen.
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