An vielen Schulen sind auf Beginn des nächsten
Schuljahres längst nicht alle Stellen besetzt. Vor allem im Kindergarten und in
der Primarschule ist es schwierig, Lehrkräfte zu finden.
Die Schweiz braucht mehr Lehrkräfte, SRF, 25.6. von Andrea Jaggi
Es gibt zu wenige Lehrerinnen und Lehrer. Im Kanton
Bern ist der Mangel besonders gross. Mitte Juni waren noch über 50 Stellen
nicht besetzt. «In diesem Schuljahr bleibt es weiterhin angespannt», sagt Erwin
Sommer, Vorsteher des Amtes für Kindergarten und Volksschule. «Wir hoffen, dass
wir auf Beginn des Schuljahres diese offenen Stellen besetzen können.»
Bereits für das noch laufende Schuljahr musste Bern
Studierende der Pädagogischen Hochschule einsetzen. In den Klassenzimmern
stehen zum Teil also Personen, die ihre Ausbildung noch nicht abgeschlossen
haben – eine Massnahme, die wohl auch nach den Sommerferien im kommenden
Schuljahr 2019/20 nötig sein wird.
Pensionierte zurück ins Schulzimmer?
Allenfalls will Sommer auch auf pensionierte
Lehrkräfte zurückgreifen: «Schliesslich haben wir über 70 pensionierte
Lehrerinnen und Lehrer, die noch nicht 70 Jahre alt sind und die uns
zugesichert haben, dass sie bereit sind, uns zu unterstützen, wenn es da noch
offene Stellen geben würde.»
Lehrermangel wird sich zuspitzen
Nicht nur in den Kantonen Zürich und Bern, sondern
schweizweit wird es in den nächsten Jahren deutlich mehr Lehrkräfte brauchen.
Beat Zemp, Präsident des Dachverbandes der Schweizer Lehrkräfte LCH, spricht
von einer Zuspitzung: «Ich befürchte, dass es für die nächsten fünf Jahre
wirklich dramatisch wird, weil wir einen historischen Höchststand bei den
Schülerzahlen haben.»
Im Jahr 2027 werde es 14 Prozent mehr Schülerinnen
und Schüler haben als noch heute – und das allein in der Primarschule, so Zemp.
Gleichzeitig werden sehr viele Lehrpersonen pensioniert. Die Schweiz wird in
den nächsten Jahren Tausende von zusätzlichen Lehrkräften benötigen.
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