Am heissesten Tag der Woche müssen die Primarschüler der Gemeinde
Lohn-Ammannsegg SO zur Papiersammlung antraben. Die Viert- bis Sechstklässler
werden vom Morgen bis am Mittag, vier Stunden lang in der Gemeinde Papier
sammeln.
"Man nimmt in Kauf, dass Kinder kollabieren", 20 Minuten, 26.6.
Zu wenig
Lehrer?
Einige Schuleltern sind entsetzt darüber. «Bei solchen Temperaturen kann
man die Kinder nicht Papier sammeln lassen», meint ein Vater, «man nimmt
effektiv in Kauf, dass Kinder kollabieren.» Der Vater hat sich mit anderen
Eltern zusammengetan und die Schule kontaktiert. Doch die Schulleitung wolle
die Papiersammlung weder absagen noch verschieben.
Auch das Angebot einiger Eltern, die Kinder mit dem Auto bei der
Papiersammlung zu unterstützen, sei abgelehnt worden. «Es sind nur wenige
Lehrpersonen dabei, wie wollen sie die Situation überblicken?», klagt ein
besorgter Vater. Er habe Angst, die Kinder könnten sich übernehmen und niemand
sei da, um zu helfen.
Gemeindearbeiter helfen
Der Schulleiter der Schule Lohn-Ammannsegg, Jürg Leuenberger,
versichert, dass die Sorgen der Eltern ernst genommen würden. Es werde ein
Wasserdepot geben und für Schattenplätze sei gesorgt. Ausserdem habe die Schule
Gemeindearbeiter angefragt, die bei der Papiersammlung mithelfen sollen, damit
die Schüler entlastet und frühzeitig fertig würden. Ausserdem hätten die
Lehrpersonen die Schüler für das Thema sensibilisiert und die Kinder
angewiesen, sich am Donnerstag mit entsprechender Kleidung zu schützen.
Verschoben oder abgesagt könne die Papiersammlung so kurzfristig nicht
werden. Die Organisation sei eine logistische Herausforderung und die Daten
stünden schon seit fast einem Jahr fest, argumentiert der Schulleiter weiter.
Die Schule will sich von der Hitzewelle nicht ausbremsen lassen. Leuenberger:
«Wir wollen ein Vorbild für die Kinder sein und ihnen zeigen, wie man mit der
Hitzewelle umgehen kann.»
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen