26. Juni 2019

Eltern besorgt wegen Papiersammlung


Am heissesten Tag der Woche müssen die Primarschüler der Gemeinde Lohn-Ammannsegg SO zur Papiersammlung antraben. Die Viert- bis Sechstklässler werden vom Morgen bis am Mittag, vier Stunden lang in der Gemeinde Papier sammeln.
"Man nimmt in Kauf, dass Kinder kollabieren", 20 Minuten, 26.6.


Zu wenig Lehrer?
Einige Schuleltern sind entsetzt darüber. «Bei solchen Temperaturen kann man die Kinder nicht Papier sammeln lassen», meint ein Vater, «man nimmt effektiv in Kauf, dass Kinder kollabieren.» Der Vater hat sich mit anderen Eltern zusammengetan und die Schule kontaktiert. Doch die Schulleitung wolle die Papiersammlung weder absagen noch verschieben.

Auch das Angebot einiger Eltern, die Kinder mit dem Auto bei der Papiersammlung zu unterstützen, sei abgelehnt worden. «Es sind nur wenige Lehrpersonen dabei, wie wollen sie die Situation überblicken?», klagt ein besorgter Vater. Er habe Angst, die Kinder könnten sich übernehmen und niemand sei da, um zu helfen.

Gemeindearbeiter helfen
Der Schulleiter der Schule Lohn-Ammannsegg, Jürg Leuenberger, versichert, dass die Sorgen der Eltern ernst genommen würden. Es werde ein Wasserdepot geben und für Schattenplätze sei gesorgt. Ausserdem habe die Schule Gemeindearbeiter angefragt, die bei der Papiersammlung mithelfen sollen, damit die Schüler entlastet und frühzeitig fertig würden. Ausserdem hätten die Lehrpersonen die Schüler für das Thema sensibilisiert und die Kinder angewiesen, sich am Donnerstag mit entsprechender Kleidung zu schützen.
Verschoben oder abgesagt könne die Papiersammlung so kurzfristig nicht werden. Die Organisation sei eine logistische Herausforderung und die Daten stünden schon seit fast einem Jahr fest, argumentiert der Schulleiter weiter. Die Schule will sich von der Hitzewelle nicht ausbremsen lassen. Leuenberger: «Wir wollen ein Vorbild für die Kinder sein und ihnen zeigen, wie man mit der Hitzewelle umgehen kann.»


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