Die
Basler Schüler schneiden schlecht ab – besonders in Mathematik. Das zeigte ein
nationaler Schulvergleich. Dieses Ergebnis mutet besonders absurd an, wenn man
weiss, dass Basel-Stadt gleichzeitig die höchste Gymnasialquote der Schweiz
hat. Im vergangenen Sommersind45ProzentderSekundarschüler an ein Gymnasium
übergetreten. Gleichzeitig jedoch brechen überdurchschnittlich viele Basler
Studenten ihr Studium wieder ab. Das katastrophale Ergebnis im nationalen Schulvergleich
bewog gleich drei Grossräte dazu, eine Interpellation an den Regierungsrat zu richten.
Luca Urgese (FDP), Katja Christ (GLP) und Joël Thüring (SVP) wollten wissen, welche
konkreten Massnahmen seitens des Erziehungsdepartements angesichts dieser
Resultate getroffen werden.
«Wir wollen und wir müssen besser werden», Basler Zeitung, 8.6. von Franziska Laur
Die Resultate
dieser Erhebung würden sehr ernst genommen, sagte Erziehungsdirektor
Conradin Cramer in der Beantwortung der Interpellationen.«Wir wollen und wir müssen
besser werden.» Schon in den vergangenen Jahren habe die Volksschule Massnahmen
ergriffen, die zum Zeitpunkt der Tests in den Jahren
2016 und
2017 allerdings noch nicht hätten wirken können. Die Anzahl Lektionen im Fach
Mathematik seien auf das Schuljahr 2015/16 um 15 Prozent erhöht worden. Die
neue Stundentafel habe jedoch noch keinen Einfluss auf die Erhebung gehabt.
«Weitere
Verbesserungen werden nach sorgfältiger Analyse geprüft und umgesetzt», sagte
der Erziehungsdirektor.
Mahnung zur
Ruhe
Doch eine
panikartige Reaktion sei nicht zielführend, so Cramer. Nicht zuletzt seien die jährlichen
und aktuelleren Checkresultate tendenziell besser ausgefallen. Die
Interpellanten fragten auch zum Thema der obligatorischen Fremdsprachenlehrmittel
nach. Dass diese von Pädagogen und Eltern kritisiert würden, sei schon seit
Jahren bekannt. Cramer verwies darauf, dass sich in einer Umfrage der
kantonalen Schulkonferenz vom Herbst 2017 die Lehrpersonen mehrheitlich zufrieden
mit dem Lehrmittel gezeigt hätten. Eine gelenkte Lehrmittelfreiheit wie im
Kanton Baselland stehe in Basel-Stadt derzeit nicht zur Debatte. Der Erziehungsrat
habe aber die Möglichkeit, nach fachlicher Prüfung alternativ-obligatorische
Lehrmittel festzulegen. Auch weise viel darauf hin, dass die Sprachkompetenz nicht
ausschliesslich am Lehrmittel festgemacht werden könne. Cramer räumte auch ein,
dass im Fach Französisch Gymnasiallehrer Bedenken zum Wissensstand der neu
eintretenden Schüler geäussert hätten. Diese seien aufgenommen worden. Man habe
unter Leitung des Erziehungsdepartements eine Expertengruppe eingesetzt, um
Verbesserungsmöglichkeiten zu prüfen. Die Resultate würden im Herbst 2019 vorgelegt.
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