26. Juni 2019

Angeschossener Rektor geniesst Rückendeckung der Administration


Im Mai 2016 bestätigte der Erziehungsrat den Rektor der Kanti Sargans, Stephan Wurster, für vier weitere Jahre in seinem Amt. Damals wusste der Erziehungsrat nicht, dass Wurster zuvor von der SVA eingeklagt und am 1. Juni 2015 wegen «Zweckentfremdung von Arbeitnehmerbeiträgen» rechtskräftig verurteilt worden war. Erst als letzten Februar ein Journalist Fragen zum Strafbefehl stellte, meldete Wurster seine Verurteilung dem Bildungsdepartement.
Dieser Sündenfall geschah mit Rückendeckung des Bildungsdepartements, St. Galler Tagblatt, 24.6. von Martin Schweizer


Just derselbe Rektor, der seinen Arbeitgeber im Dunkeln lässt, geht mit Angestellten unzimperlich um. Beschwerden gegen seine Lehrkräfte legt er in Dossiers an. Im Fall meines ehemaligen Kollegen S. ging Wurster noch einen Schritt weiter: Er ermunterte Eltern und Schüler, Negativmeldungen über S. zu sammeln und direkt an die Schulleitung zu richten. In diesem Zusammenhang gab der Rektor vertrauliche Informationen preis und verletzte das Amtsgeheimnis. Dafür kassierte er im November 2018 eine zweite Strafe.

Eine dritte Klage wegen Amtsmissbrauch ist vor dem Bundesgericht hängig. Auch wenn die Hürden bei Amtsmissbrauch hoch sind, besteht die Möglichkeit, dass Wurster ein drittes Mal verurteilt wird. Nur würde das S. kaum mehr helfen. Nach 25 Jahren erfolgreicher Lehrtätigkeit an der Kanti Sargans wurde ihm die Stelle im April 2016 gekündigt. Dieser Sündenfall geschah zweifellos mit Rückendeckung von Erziehungsrat und Bildungsdepartement. Beide haben die Hysterie elitärer Eltern und aufgestachelter Schüler stärker gewichtet als das Schicksal eines unbescholtenen Mathe-Lehrers und Familienvaters. Laut Auskunft des Amtes für Mittelschulen steht das Departement Kölliker loyal hinter Rektor Wurster.

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