Wie schnell Schulen passende Lehrer finden, hängt
auch von der Region und dem Lohn ab. Die Unterschiede sind erheblich.
So viel zahlen die Kantone jungen Pädagogen - die Unterschiede sind massiv, Aargauer Zeitung, 31.5. von Yannick Nock
«Niemand wird wegen des Lohns Lehrer, doch immer
mehr junge Menschen werden wegen des Lohns nicht Lehrer», lautet ein Bonmot aus
der Bildung. Gerade in Zeiten des Lehrermangels wird der Satz gerne
hervorgeholt. Regelmässig fordert der Schweizer Lehrerverband höhere Gehälter, manchmal
bis zu 10 Prozent mehr. Firmenchefs würden ob dieser Forderung wohl
kreidebleich. In der Bildung gehört dies zum Alltag. Doch wie viel Lehrer
tatsächlich verdienen, hängt stark vom Kanton ab. Dies gilt besonders für
Neueinsteiger.
Wer in der Deutschschweiz am meisten verdienen
will, muss in den bevölkerungsreichsten Kanton. Zürich bezahlt Junglehrern
91'200 Franken im Jahr, knapp 10'000 mehr als in St. Gallen (80'800
Franken) und gar 13'500 mehr als im Aargau (77'700). Schwierig wird es für
Schulleiter, passendes Personal zu finden, wenn der Nachbarkanton mit deutlich
höheren Löhnen lockt. So zahlt Solothurn im Jahr 7000 Franken mehr als Bern, wo
der Lehrermangel stärker zu spüren ist.
Besonders auf den tieferen Stufen ist der Lohn ein
Dauerthema. Weil in der Primarschule vor allem Frauen unterrichten, reichte
eine Aargauer Primarlehrerin gar eine Klage ein. Der tiefere Lohn sei diskriminierend,
argumentierte sie. 2017 wies das Bundesgericht die Klage allerdings ab. Es
handle sich nicht um eine geschlechtsspezifische Lohndiskriminierung, vielmehr
würden im Kanton Aargau die Lehrer einfach weniger verdienen.
Im internationalen Vergleich schneidet die Schweiz
allerdings hervorragend ab. Gemäss der Organisation für internationale
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) verdienen von den 35
Mitgliederstaaten Lehrer nur in Luxemburg mehr als hierzulande. Für den
Lehrerverband zählt dieses Argument allerdings kaum. Andere Berufsgruppen mit
ähnlich hohen Anforderungen würden in der Schweiz deutlich mehr verdienen.
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