«Bien di, my dearest ami» – die Basler Primarschüler sollen sich nicht
nur mit Frühfranzösisch und dem fast so zeitigen Englisch beschäftigen, sondern
sich auch noch für eine weitere Fremdsprache begeistern. Die
SP-Bildungspolitikerin Sibylle Benz findet, dass die Kinder in der Schule in
Zukunft vermehrt mit Rätoromanisch in Kontakt kommen sollten, etwa in Form
einer Projektwoche. So sollen sie «einen Sinn für die vierte Landessprache entwickeln».
Badespass auf Rätoromanisch, Basler Zeitung, 2.5. von Nina Jecker
Das Rätoromanisch könne zudem vielleicht sogar dabei helfen, dass die
Schüler mehr Freude am Französischunterricht bekommen, stellt Benz in Aussicht.
Sind ja irgendwie verwandt, die beiden Sprachen. Nicht zuletzt soll damit «in
unserer multikulturellen Stadtkanton-Kultur ein zusätzliches Zeichen für die
Vielfältigkeit gesetzt werden.» Mit Rumantsch zum besseren Miteinander.
Schüler haben bereits mehr als genug zu bewältigen
Sibylle Benz will in einem Vorstoss wissen, ob und wie der Regierungsrat
allenfalls das Rätoromanisch in Basel fördern möchte. Dabei lässt sie aber
eines ausser Acht. Die Schulen, auch die Schüler, haben bereits mehr als genug
zu bewältigen. Da sind Reformen, Integrationen, IT-Offensiven, Evaluationen,
Lernberichte und Interventionen.
Währenddessen werden die Kinder schon in der
Primarschule immer wieder in sogenannte Sprachbäder getaucht, ob Englisch oder
Französisch.
Und das anscheinend ohne grossen Erfolg. Ganz abgesehen von Kindern mit
Migrationshintergrund, für die in erster Linie gute Deutschkenntnisse wichtig
sind. Kommt jetzt noch eine – entschuldigt, liebe Bündner – für die Schüler
irrelevante Sprache hinzu, wird aus dem Sprachbad ein linguistisches
Waterboarding.
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