Was «neue Ressourcierung der Volksschule» heisst
und ziemlich kompliziert tönt, ist grundsätzlich eine gute Sache. Die 211
Schulen vor Ort, die es im Aargau gibt, erhalten nach einer komplexen Formel ein Kontingent an bezahlten
Lektionen. Diese kann jede Schule nach eigenen Kriterien
einsetzen, natürlich in Einklang mit allen Vorgaben des Kantons, was den
Bildungsauftrag betrifft. Die neue Autonomie bietet den Schulen die Chance,
sich individuell, nach ihren Bedürfnissen und Möglichkeiten zu entwickeln.
Doch damit dies auch gelingen kann, müssen
verschiedene Bedingungen erfüllt werden. Es braucht fähige und willige
Schulpflegemitglieder, die bereit sind, sich zusammen mit der Schulleitung und
den Lehrpersonen mit der Entwicklung der eigenen Schule zu beschäftigen,
unbeeindruckt davon, dass es nach 2022 keine Schulpflegen mehr geben wird.
Autonomie hat ihren Preis, Aargauer Zeitung, 9.4. von Jörg Meier
Es braucht weiter integrierende Schulleiterinnen
und Schulleiter, die es verstehen, möglichst viele Lehrpersonen ins Boot zu
holen, damit die neuen Freiheiten auch produktiv genützt werden können. Es
braucht Weiterbildungsangebote für Schulleitende, die noch nicht recht wissen,
wie sie alle neuen Aufgaben anpacken sollen.
Und vor allem braucht es genügend Ressourcen. Die
neue Autonomie der Schulverantwortlichen vor Ort darf nicht vor allem darin
bestehen, dass die Schulen entscheiden müssen, was sie den Kindern alles nicht
anbieten können, weil schlicht die finanziellen Mittel für das fehlen, was
notwendig wäre.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen