Neuer
Berufsauftrag für Lehrpersonen: Viel Aufwand, wenig Ertrag
Der
Verband der Schulleiterinnen und Schulleiter des Kantons Zürich (VSLZH) hat
das erste Jahr der Umsetzung des neuen Berufsauftrag (nBA) zum Anlass genommen,
bei seinen Verbandsmitgliedern eine Umfrage zum nBA zu lancieren. Die Resultate
lassen aufhorchen: Sie zeigen, dass in der momentanen Konzeption klar
nachgebessert werden muss. 48% der Befragten fordern eine Weiterentwicklung des
nBA. Gar 45% wollen den nBA wieder komplett abschaffen.
Neuer Berufsauftrag für Lehrpersonen: Viel Aufwand, wenig Ertrag, Verband Schulleiter Kanton Zürich, 6.2.
An
der Umfrage haben sich 199 Schulleitende aus dem Kantons Zürich beteiligt. Sie
beurteilen den nBA in vielen Bereichen kritisch. Es bestehen diverse
Baustellen, bei welchen der Kanton Zürich in seiner Rolle als Arbeitgeber
nachbessern muss:
- - Bei der
Einführung des nBA wurde klar deklariert, dass der nBA keine Sparübung
sei. Die Umfrage zeigt nun, dass die Gemeinden sehr wohl sparen, da sie
Ausgleiche nicht gewähren (z.B. bei älteren Lehrpersonen) oder die
Mittel für Hausämter aus den Budgets streichen.
- - Die
Einführung ist mit grossem administrativem Aufwand für Schulleitende und
Lehrpersonen verbunden, welcher nicht zum gewünschten Ertrag führt.
- - Die
Arbeitszufriedenheit der Lehrpersonen ist gesunken, da sie sich
bevormundet fühlen. Für die Schulleitungen wird der Gestaltungsspielraum
in der Schulorganisation eingeschränkt.
- - Die Rolle
der Klassenlehrpersonen muss lokal mehr gestärkt werden.
Der
VSLZH fordert, dass der neue Berufsauftrag in der vorliegenden Form zwingend
überdacht und verbessert werden muss. Momentan ist die Unzufriedenheit bei
Lehrpersonen und Schulleitenden gross, da Aufwand und Ertrag in einem unbefriedigenden
Verhältnis stehen. Aus dem Wunsch nach einem Führungsinstrument und dem
Schutz vor Überlastung der Lehrpersonen ist ein bürokratisches, wenig
zeitgemässes Werkzeug entstanden, welches das ursprüngliche Ziel verfehlt.
Unter dem Deckmantel der Transparenz wird die Zusammenarbeitskultur geschwächt
und das gegenseitige Vertrauen leidet. Der nBA in der vorliegenden Form trägt
weder zur Entlastung der Lehrpersonen bei, noch führt er zu einer
Qualitätssteigerung im Unterricht oder der Schulentwicklung. Den
Schulleitenden bürdet er zusätzlichen Aufwand auf, dessen Ertrag in Frage
gestellt werden kann und soll.
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