31. März 2019

Zürcher Schulleiter verlangen Verbesserungen beim Berufsauftrag


Neuer Berufsauftrag für Lehrpersonen: Viel Aufwand, wenig Ertrag
Der Verband der Schulleiterinnen und Schulleiter des Kantons Zürich (VSLZH) hat das erste Jahr der Umsetzung des neuen Berufsauftrag (nBA) zum Anlass genommen, bei seinen Verbandsmitgliedern eine Umfrage zum nBA zu lancieren. Die Resultate lassen aufhorchen: Sie zeigen, dass in der momentanen Konzeption klar nachgebessert werden muss. 48% der Befragten fordern eine Weiterentwicklung des nBA. Gar 45% wollen den nBA wieder komplett abschaffen.
Neuer Berufsauftrag für Lehrpersonen: Viel Aufwand, wenig Ertrag, Verband Schulleiter Kanton Zürich, 6.2.


An der Umfrage haben sich 199 Schulleitende aus dem Kantons Zürich beteiligt. Sie beurteilen den nBA in vielen Bereichen kritisch. Es bestehen diverse Baustellen, bei welchen der Kanton Zürich in seiner Rolle als Arbeitgeber nachbessern muss:

  • -  Bei der Einführung des nBA wurde klar deklariert, dass der nBA keine Sparübung sei. Die Umfrage zeigt nun, dass die Gemeinden sehr wohl sparen, da sie Ausgleiche nicht gewähren (z.B. bei älteren Lehrpersonen) oder die Mittel für Hausämter aus den Budgets streichen.
  • -  Die Einführung ist mit grossem administrativem Aufwand für Schulleitende und Lehrpersonen verbunden, welcher nicht zum gewünschten Ertrag führt.
  • -  Die Arbeitszufriedenheit der Lehrpersonen ist gesunken, da sie sich bevormundet fühlen. Für die Schulleitungen wird der Gestaltungsspielraum in der Schulorganisation eingeschränkt.
  • -  Die Rolle der Klassenlehrpersonen muss lokal mehr gestärkt werden.
Der VSLZH fordert, dass der neue Berufsauftrag in der vorliegenden Form zwingend überdacht und verbessert werden muss. Momentan ist die Unzufriedenheit bei Lehrpersonen und Schulleitenden gross, da Aufwand und Ertrag in einem unbefriedigenden Verhältnis stehen. Aus dem Wunsch nach einem Führungsinstrument und dem Schutz vor Überlastung der Lehrpersonen ist ein bürokratisches, wenig zeitgemässes Werkzeug entstanden, welches das ursprüngliche Ziel verfehlt. Unter dem Deckmantel der Transparenz wird die Zusammenarbeitskultur geschwächt und das gegenseitige Vertrauen leidet. Der nBA in der vorliegenden Form trägt weder zur Entlastung der Lehrpersonen bei, noch führt er zu einer Qualitätssteigerung im Unterricht oder der Schulentwicklung. Den Schulleitenden bürdet er zusätzlichen Aufwand auf, dessen Ertrag in Frage gestellt werden kann und soll.

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