17. März 2019

Staatliche Frühförderung geht in falsche Richtung

Der Artikel von Jörg Krummenacher bezüglich Frühförderung (NZZ 7. 3. 19) hat mich so geärgert, dass ich eine Antwort geben muss, denn der Kommentar geht völlig in die falsche Richtung. Durch solche Frühförderung erreichen wir höchstens Chancengleichheit im Sinne von kranken, bindungsgestörten erwachsenen Menschen. Es stimmt, dass die ersten Lebensjahre für die Entwicklung des Menschen sehr wichtig sind. In dieser Zeit entwickelt das Kleinkind, wenn auf seine Bedürfnisse adäquat reagiert wird, Selbstvertrauen, Selbstwirksamkeit und Urvertrauen. Dies kann aber nur durch eine sichere Bindung mit wenigen Bezugspersonen entstehen. Schon der Kindergarteneintritt mit vier Jahren ist für viele Kleinkinder zu früh und die Trennung von den Bezugspersonen traumatisierend. Der Staat soll Bedingungen schaffen, unter denen Eltern sich um ihre Babys und Kleinkinder wirklich kümmern können, und gegebenenfalls die Eltern darin unterstützen, empathisch auf ihr Kind einzugehen (wie zum Beispiel durch Safe-Kurse, wie sie in Deutschland angeboten werden). Staatliche Eingriffe zur Frühförderung behindern eine engagierte, verantwortungsbewusste Elternschaft und eine gesunde Entwicklung unserer Kinder. 
NZZ, 13.3. Leserbrief von Christian Weber

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen