Kantonsrat Peter Dransfeld ist nicht zufrieden, wie die Regierung seine Fragen
zum freigestellten PH-Prorektor beantwortet. Seiner Ansicht nach steht es mit
dem Arbeitsklima an der Hochschule nicht zum Besten.
Sorgen um Zukunft der PH, Thurgauer Zeitung, 26.1. von Larissa Flammer
«Bürokratisch
und ärmlich» nennt Kantonsrat Peter Dransfeld die regierungsrätliche Antwort
auf seinen Vorstoss. Er hat Anfang Dezember sechs Fragen zur Freistellung des
Prorektors an der Pädagogischen Hochschule Thurgau (PHTG) eingereicht. Am
Freitag wurde die Antwort verschickt.
Für den GP-Kantonsrat
(Ermatingen) ist das Kernproblem, dass die Meinungsfreiheit und der offene
Diskurs in der Bildungsinstitution offenbar nicht gewährleistet seien. «Der
Regierungsrat geht auf die Frage dazu gar nicht ein.» Auf gut zwei Seiten hat
die Regierung Stellung genommen und dabei neunmal einen Paragrafen aus einem
Gesetz oder Reglement zitiert. Das garantiere aber keinen offenen Diskurs,
kritisiert Dransfeld.
Seit er dem
Regierungsrat seine Fragen gestellt hat, erhielt der Kantonsrat etliche
Rückmeldungen von Mitarbeitern der PH und anderen nationalen und
internationalen Bildungsinstitutionen, «die sich grosse Sorgen um die Zukunft
der PH machen». Er ist deshalb der Meinung: «Es geht hier nicht um einen Fall
Begemann, sondern um einen Fall PH.» Die Freistellung des stellvertretenden
Rektors sei ein Zeichen, dass es an der Hochschule offenbar ein Problem mit dem
Arbeitsklima gebe.
Hinweise auf
weitere brisante Entwicklungen
Zur
Beantwortung seines Vorstosses sagt Dransfeld: «Ich kann nur hoffen, dass der
Regierungsrat nicht alles glaubt, was er geschrieben hat.» Mit seiner
ausweichenden Antwort tue er sich keinen Gefallen – gerade so kurz nach dem
Fall Hefenhofen. Damals habe man versprochen, mit der Basis zu reden und
Transparenz herzustellen. Und jetzt nehme man die Sorgen des Personals der
Pädagogischen Hochschule nicht ernst. Dransfeld betont: «Die Angestellten des
Bildungswesens werden nicht locker lassen.» Er selber habe keine persönlichen
Kontakte zur PH und die Rückmeldungen, die ihn erreicht haben, seien
grösstenteils sachlicher Natur – ohne persönliche Angriffe. «Das Bild, dass es
an der PH ein Problem gibt, ist schlüssig.»
Der
GP-Kantonsrat hat auch Hinweise auf weitere brisante Entwicklungen erhalten:
«Es könnte sein, dass eine oder mehrere wichtige Personen an der PH wegen des
Arbeitsklimas die Kündigung einreichen.» Weitere Hinweise betreffen die
Mediation, die der Freistellung des Prorektors voranging. Diese sei womöglich
nur eine Farce gewesen.
Die Ankündigung
einer ausserordentlichen Sitzung der Geschäftsprüfungskommission ist für
Dransfeld «blanker Hohn»: «Der Präsident der zuständigen Subkommission hat das
Vorgehen der Verantwortlichen schon öffentlich gelobt.» Dass sich die Regierung
gegen eine externe Untersuchung wehre, könne auf ein offensichtlich schlechtes
Gewissen hinweisen. «Man will den wesentlichen Fragen nicht auf den Grund
gehen.»
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