Grundsätzlich
ist es zu begrüssen, dass sich Baselland vom automatischen Lohnanstieg für
Kantonsangestellte lösen will. Es ist ein altes Privileg, das heute nicht mehr
zeitgemäss ist. Einen kleinen Teil der Lohnsumme – notabene nur 6 von 600
Millionen Franken – neu leistungsabhängig zu vergeben, bedeutet für die
Angestellten noch immer eine genügend grosse Sicherheit.
Kein Leistungslohn bei Lehrern, Basellandschaftliche Zeitung, 25.1. von Michael Nittnaus
Bei einer
Berufsgruppe ist dieser Systemwechsel aber zum Scheitern verurteilt: den
Lehrern. Und das nicht, weil sie die stärkste Lobby haben und oft am lautesten
jammern. Die Strukturen an den Baselbieter Schulen von der Primarüber die
Sekundarschule bis zum Gymnasium sind schlicht nicht geeignet, um die für eine
faire Leistungsbewertung nötigen Abklärungen zu treffen. Im Gegensatz zu
anderen Teamleitern in der Verwaltung müssten Schulleiter teils 50 oder mehr
Mitarbeitergespräche (MAG) pro Jahr führen und zuvor mindestens einmal im
jeweiligen Klassenzimmer gesessen sein. Das ist schlicht nicht umsetzbar.
Und
selbst wenn die Schulleitungen diese Aufgabe stemmen könnten: Welche Kriterien
sollen bei Lehrern den Ausschlag für eine gute, sehr gute oder ungenügende
Bewertung geben? Es besteht zumindest die Gefahr, dass sich die Schulleiter
mangels Alternativen auf einfach messbare Dinge beschränken. Doch
beispielsweise der Notenschnitt darf auf keinen Fall eine Rolle spielen, sonst
würde Willkür im Klassenzimmer Tür und Tor geöffnet. Mit der von
Bildungsdirektorin Monica Gschwind immer wieder geforderten Ruhe an den Schulen
wäre es definitiv vorbei.
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