13. Januar 2019

Bärfuss' Auswahl


Es gibt so viele Bücher, die man gemeinsam lesen und über die man sich austauschen könnte, die einem zeigen, woher wir kommen und warum die Welt so geworden ist, wie sie ist. Man müsste nur den Mut haben, eine Haltung zu zeigen und eine Auswahl zu treffen. Und wie immer sie aussehen mag, viele werden nicht einverstanden sein – und das wäre gerade der Sinn an der Sache.  Denn dadurch entstünde eben jenes Gespräch, das unsere Gesellschaft so nötig hat. Man könnte mit Gedichten beginnen. Sie sind die Form der Stunde.
Lesen Sie Gedichte! Blick, 13.1. von Lukas Bärfuss


Man lernt, wie man in wenigen Zeilen die ganze Welt erfassen kann – und dieses Wissen dann in den sozialen Medien anwenden. Dazu schaffen Gedichte eine geschichtliche Perspektive. An den Gedichten der Nelly Sachs lernt man die Verbrechen verstehen, die der Nationalsozialismus verübt hat. Und anhand der Biografie der Else Lasker-Schüler kann man etwas erfahren über die schweizerische Flüchtlingspolitik im Zweiten Weltkrieg. Diese Werke betreffen alle das Schulfach Deutsch – in Englisch, Französisch und in der Geschichte kann man auf dieselbe Weise verfahren. Die nächste Generation hätten damit einen gemeinsamen Erfahrungsschatz. Wie gesagt, die Auswahl ist endlos, aber man müsste die Wahl treffen.

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