Die
Umsetzung der «Stopp-Passepartout»-Initiative kommt voran: Nach dem
Bildungsgesetz wird auch die Lehrmittelverordnung von 1984 revidiert. Den
Entwurf dafür hat der Bildungsrat nun in eine Anhörung statt in eine
Vernehmlassung gegeben. Der Landrat hatte die unformulierte Initiative «Stopp
dem Verheizen von Schüler/-innen: Ausstieg aus dem gescheiterten
Passepartout-Fremdsprachenprojekt» im Februar mit 44 gegen 38 Stimmen
überwiesen.
Weiterer Schub für Lehrmittelfreiheit, Basellandschaftliche Zeitung, 20.11.
Zur Umsetzung setzt der Baselbieter Bildungsrat gemäss einem
Beschluss von Ende Oktober auf eine begrenzte Lehrmittelfreiheit; bestimmte
Lehrmittel zu verbieten, lehnt er ab.
Die Kernforderung der Initiative, der Passepartout-Ausstieg,
ist bereits erfüllt, da jenes Projekt am 31. Juli 2018 auslief. So kann auch
«auf Kündigungen anderer Verträge oder Vereinbarungen, wie etwa das
Harmos-Konkordat, verzichtet werden», wie der Bildungsrat am Montag mitteilte.
Vorlage wird beschleunigt
Konkret soll künftig jede Lehrperson aus einer
kantonalen Lehrmittelliste frei wählen können, mit welchen Lehrmitteln sie die
Bildungsziele des Lehrplans Volksschule Basel-Landschaft bearbeitet und
erfüllt. Diese Lehrmittelfreiheit soll in allen Schulfächern inklusive Sprachen
eingeführt werden.
Der Bildungsrat wolle nun «möglichst rasch» Sicherheit und
Ruhe für die Schüler, Eltern und Lehrpersonen schaffen. Darum wird die
Landratsvorlage mithilfe einer sogenannten «konferenziellen Anhörung»
beschleunigt. Deren Durchführung hat die Baselbieter Regierung auf 10. Dezember
2018 angesetzt. Die Anhörung findet im Rahmen einer Sitzung der Task Force
statt. Dieses Treffen jener «Resonanzgruppe» ersetze das übliche dreimonatige
Vernehmlassungsverfahren.
Die Task Force begleitet die Umsetzung des
Volksbegehrens. Darin vertreten sind Bildungsrat, Lehrpersonen, Schulleitungs-
sowie Lehrerschaftskonferenzen, der Schulleitungs-Verband, Lehrerschaftsverein,
die Gewerkschaft VPOD, das Komitee Starke Schule beider Basel als Initiantin
und die Landratsfraktionen. Neue Englisch- und Französisch-Lehrmittel werden
seit August von einer 24-köpfigen Arbeitsgruppe aus der Lehrerschaft evaluiert,
hiess es weiter. Auch die Lehrpläne würden überarbeitet und ergänzt. (SDA)
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