An sogenannten Hearings
konnten sich über hundert Lehrer aus dem Baselbiet erstmals vertieft mit dem
Französischlehrmittel Mille feuilles auseinandersetzen. Erstmals waren die
Kriterien definiert. Und die Pädagogen durften Plus- und Minuspunkte verteilen.
Das Bild könnte dramatischer nicht sein und straft alle Umfragen Lügen, die von
Bildungsfunktionären orchestriert wurden und Wohlwollen suggerierten. Das
Lehrmittel hat Höchstdefizite in allen wichtigen Belangen. Es sollte abgesetzt
werden, zusammen mit anderen modernen und teuren Sprachlehrmitteln. Das war die
Kernbotschaft des Landrats an Bildungsdirektorin Monica Geschwind – unabhängig
von den Hearing-Ergebnissen.
Lehrmittel bitte mutig absetzen, Basler Zeitung, 26.9. von Daniel Wahl
Das Unglück mit Mille feuilles bahnte sich schon im Bildungsrat
unter der Fuchtel von alt Regierungsrat Urs Wüthrich (SP) an. Man musste das
Lehrmittel durchdrücken ohne Evaluation, ohne wissenschaftliche Validierung der
Ideologie des Sprachbads, die an den Schulen nie durchsetzbar war. Mittlerweile
ist an einer ganzen Schülergeneration herumlaboriert worden.
Vor allem Schulleitungen und die Bildungsfunktionäre, die an der
Spitze der Amtlichen Kantonalkonferenz und der Primarlehrerkonferenz agieren,
halten eisern an dieser Missgeburt fest und verlangen Retuschen, statt die
Reissleine zu ziehen. Das ist klar. Sie haben viel Überzeugungskraft investiert
. So sagt Lukas Flüeler, Co-Präsident der Primarlehrerkonferenz: «Wir wollen
nicht schon wieder ein neues Lehrmittel.» Gegenüber dem Landrat argumentierten
die Mille-feuilles-Schwärmer, zu viele Mittel seien investiert worden, um einen
Rückzieher zu machen, die anspruchsvolle und aufwendige Aufbauarbeit würde
zunichte gemacht. Das ist die Ego-Perspektive der Pädagogen. Den Kindern hilft
dies nicht, besser Französisch zu lernen.
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