Was die rund 60 Lehrer, Schulleiter und betroffenen Eltern am
Dienstagabend in Meilen zu hören bekamen, lässt aufhorchen. In ihrem Referat
zur aktuellen Schulreform und über den Lehrplan 21 deckte Dr. Judith Barben die
Machenschaften hinter dem neuen «Leitfaden» an den öffentlichen Schulen
gnadenlos auf.
Der Lehrplan 21 unterstützt den massiven Bildungsabbau, von Thomas Baer, 7.9.
Nur einer von zehn
Stimmberechtigen, der ein Ja zum Lehrplan 21 in die Urne gelegt hätte, habe
dieses dicke «Kompetenz-Regelwerk» überhaupt gelesen, geschweige denn
verstanden! Dr. Judith Barben zitierte die schwammige Formulierung des
Kompetenzbegriffs und entschuldigte sich vorweg dafür, wenn niemand verstehe,
was damit eigentlich gemeint sei. Der neue Lehrplan 21 lese sich von der ersten
bis zur letzten Seite in diesem abgehobenen «Bildungstechnokratendeutsch», was
auch diverse anwesende Lehrer nickend bestätigen konnten. Barben skizzierte,
wie unsere einst gute – von Pestalozzi geprägte Schule – durch die heutigen
Erziehungsdirektoren, mitunter gelenkt durch die OECD und Finanzinteressen
grosser globaler IT-Konzerne, mehr und mehr am Volk vorbei umgebaut werde, wie
ein massiver Bildungsabbau stattfinde, indem man die Kinder vermehrt
selbstgesteuert an Arbeitsblättern, am PC oder Tablet arbeiten lasse oder den
Lehrern verbiete, den Schülern etwas zu erklären! Es könne und dürfe nicht
sein, dass gute Pädagoginnen und Pädagogen um ihre Stelle bangen müssten, nur
weil sie die aktuelle Bildungsreform nicht mit ihren eigenen Werthaltungen und
Vorstellungen einer guten Schule dank langjähriger Erfahrung mittragen könnten.
Weiter zeigte Barben auf, wie grosse Konzerne alle paar Jahre
Millionen-Geschäfte machen könnten, sei es ein SOL-Institut, wie jenes in Ulm,
das seine Vorstellung des «selbstorganisierten Lernens» als Marke verkauft oder
die IT-Branche, die mit immer neuen Lernprogrammen die Schulen zu Lasten der
Steuerzahler ködert. Keine Studie zeigte bis anhin, dass unsere Kinder dank des
vermehrten Einsatzes des Computers bessere Leistungen erbrachten. Das Gegenteil
sei der Fall, so Barben.
Eltern
und Lehrer müssen zusammenstehen
In der anschliessenden Diskussion meldeten sich Dutzende Zuhörerinnen und Zuhörer zu Wort, direkt betroffene Eltern, die schilderten, wie schnell die Freude ihrer Kinder am Tablet verflogen sei, weil ihre Sprösslinge kaum mehr angeleitet würden, da sich gewisse Lehrer, vornehmlich jüngere, bewusst mit Erklärungen zurückhielten und die Kinder ihrem Schicksal überliessen. Ein Vater beklagte sich, man stosse bei der kleinsten Kritik an der Schule bei den Behörden auf Ablehnung oder taube Ohren, man werde überhaupt nicht ernst genommen. Diesem Votum pflichtete eine Gymnasiallehrerin, die sich aber als Mutter zu Wort meldete, bei: Ihre Tochter hätte «Lesen durch Schreiben» lernen sollen; dies habe überhaupt nicht funktioniert. Auf die Frage, wie ein Kind schreiben lerne, wenn es nicht lesen könne, war die lapidare Antwort der Lehrerin, dies sei ja das Besondere und das Tolle dieser Methode!
In der anschliessenden Diskussion meldeten sich Dutzende Zuhörerinnen und Zuhörer zu Wort, direkt betroffene Eltern, die schilderten, wie schnell die Freude ihrer Kinder am Tablet verflogen sei, weil ihre Sprösslinge kaum mehr angeleitet würden, da sich gewisse Lehrer, vornehmlich jüngere, bewusst mit Erklärungen zurückhielten und die Kinder ihrem Schicksal überliessen. Ein Vater beklagte sich, man stosse bei der kleinsten Kritik an der Schule bei den Behörden auf Ablehnung oder taube Ohren, man werde überhaupt nicht ernst genommen. Diesem Votum pflichtete eine Gymnasiallehrerin, die sich aber als Mutter zu Wort meldete, bei: Ihre Tochter hätte «Lesen durch Schreiben» lernen sollen; dies habe überhaupt nicht funktioniert. Auf die Frage, wie ein Kind schreiben lerne, wenn es nicht lesen könne, war die lapidare Antwort der Lehrerin, dies sei ja das Besondere und das Tolle dieser Methode!
Weitere Stimmen wurden laut.
Die meisten drehten sich um unklare Aufträge, überforderte Kinder, Eltern, die
zu Hause als Hausaufgabenhilfe fungieren müssten. Immer deutlicher wurde klar:
Der Lehrplan 21, so wie er heute da steht, muss bekämpft werden. Es muss breit
aufgeklärt werden, was dieses «Kompetenzmonster» mit unserer Bildung wirklich
macht. Nur wenn Eltern und Lehrer zusammenstehen, nur wenn man versteht, welche
Machenschaften in der Bildungspolitik ablaufen, wird es gelingen, die Schule
wieder in die Hände der Bürger zurückzugewinnen. Das Referat von Dr. Judith
Barben hat aufgezeigt, in welche Richtung ein breiter Widerstand gehen könnte.
Zuerst aber muss eine breite Aufklärung stattfinden. Es reicht nicht, wenn man
den Lehrplan 21, ohne ihn studiert zu haben, mit neun zu eins einfach
durchwinkt.
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