Schon
während der Ausbildung zum Primarlehrer hatte ich erlebt, wie Hochschulabgänger
ohne eigene Berufserfahrung als Volksschullehrer dozierten, wie man Schule
macht. Wir erhielten zum Beispiel keine Anleitungen im Umgang mit
Problemschülern und in Konfliktmanagement. Während meiner 43-jährigen
Berufstätigkeit als Primarlehrer erlebte ich, wie akademische Theoretiker,
Bürokraten und Politiker anfingen, wirtschaftsgesteuerten Einfluss auf den
Schulbetrieb zu nehmen. In einem Ausbildungskurs für bisherige Praxislehrer
löschte es mir vollends ab, als nur noch mit theoretischen Didaktikbegriffen
Wichtigtuerei betrieben wurde. Ich verzichtete darauf, mich weiterhin als
Praxislehrer zur Verfügung zu stellen. Die Lehrerbildung sollte vor allem von
Ausbildnern mit Berufserfahrung an der Volksschule gestaltet und betrieben
werden.
Zu viele akademische Theoretiker, Tages Anzeiger, 25.8. Leserbrief von Jürg Hofmann
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