19. August 2018

Explosive Zunahme der Bildungsbürokratie

Die Druckerzunft kennt einen bezaubernden Brauch: „Gott grüss die Kunst!“, rufen die Autoren, sagt der Grafiker, wenn sie den Buchbinderbetrieb betreten. Der Gewerbler antwortet standesbewusst und überzeugt: „… und das ehrbare Handwerk!“

Die Höhen der Kunst und die Gefilde des Alltags
Ein wunderbares Junktim: die hehre Kunst und das ehrbare Handwerk. Das eine ist ohne das andere nicht denkbar. Der Buchdruck weiss es; die Tradition zeigt es: Beides bedingt sich, Kunst und Handwerk.
Das gilt auch für die Schule. Die Höhen der Kunst und die Gefilde des Alltags, die akademischen Dachterrassen und das Gewimmel des Parterres, die Bildungsstäbe und die Frontleute, Theorie und Empirie: Auch der Unterricht braucht beides, die Denker der grossen Konzepte wie die Praktiker des Alltags. Wirkungsvoll wird erst die Verknüpfung. Grundsätzliche Entscheide sollten darum auch die Werktags-Optik mitbedenken. Hohe schulische Ansprüche brauchen fundierte Konzepte, die sich auch bei Zeitzwängen und Unvorhersehbarem bewähren. Das Prinzipielle und das Konkret-Operative müssen darum Hand in Hand gehen.
Hehre Kunst und ehrbares Handwerk, Journal 21, 13.8. von Carl Bossard


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