Die Druckerzunft kennt einen bezaubernden Brauch: „Gott grüss
die Kunst!“, rufen die Autoren, sagt der Grafiker, wenn sie den
Buchbinderbetrieb betreten. Der Gewerbler antwortet standesbewusst und
überzeugt: „… und das ehrbare Handwerk!“
Die
Höhen der Kunst und die Gefilde des Alltags
Ein
wunderbares Junktim: die hehre Kunst und das ehrbare Handwerk. Das eine ist
ohne das andere nicht denkbar. Der Buchdruck weiss es; die Tradition zeigt es:
Beides bedingt sich, Kunst und Handwerk.
Das gilt auch
für die Schule. Die Höhen der Kunst und die Gefilde des Alltags, die
akademischen Dachterrassen und das Gewimmel des Parterres, die Bildungsstäbe
und die Frontleute, Theorie und Empirie: Auch der Unterricht braucht beides,
die Denker der grossen Konzepte wie die Praktiker des Alltags. Wirkungsvoll
wird erst die Verknüpfung. Grundsätzliche Entscheide sollten darum auch die
Werktags-Optik mitbedenken. Hohe schulische Ansprüche brauchen fundierte
Konzepte, die sich auch bei Zeitzwängen und Unvorhersehbarem bewähren. Das
Prinzipielle und das Konkret-Operative müssen darum Hand in Hand gehen.
Hehre Kunst und ehrbares Handwerk, Journal 21, 13.8. von Carl Bossard
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