Studie: Kleinere Klasssen führen zu besseren Leistungen, Sofatutor-Magazin, 9.7.
Kinder lernen in kleineren
Klassen mehr
Kleinere Klassen in Grundschulen führen zu besseren
Leistungen der Schülerinnen und Schüler in Deutsch und Mathematik. Zudem senken
sie die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder eine Klasse wiederholen müssen. Das
sind die zentralen Ergebnisse einer neuen Studie des Deutschen Instituts für
Wirtschaftsforschung (DIW Berlin).
Mithilfe dieser Studie könne exakt nachgewiesen werden,
dass ein besserer Schlüssel von Lehrpersonal zu Schülern tatsächlich bessere
schulische Leistungen zur Folge hätte, so Co-Studienautor Maximilian Bach in
einer Pressemitteilung. „Mit unseren Daten und dank einer weiterentwickelten
Methodik können wir nun aber sehr deutlich zeigen, dass die Klassengröße für
die schulischen Leistungen entscheidend ist und Kinder in kleineren Klassen
mehr lernen.“
Zweieinhalb Wochen mehr pro Kind
weniger
Sie untersuchten, wie sich die Leistungen von
Schülerinnen und Schülern veränderten, wenn ihre anfängliche Klassenstärke von
20 oder mehr Kindern reduziert wurde. Jedes Kind weniger führe demnach in
solchen Klassen in der dritten Jahrgangsstufe im Fach Deutsch zu
Leistungszuwächsen, die ungefähr zweieinhalb Unterrichtswochen in Bezug auf ein
Schuljahr entsprächen. Würde eine Klasse also um fünf Kinder reduziert, könnten
Leistungszuwächse um bis zu drei Monate erzielt werden. Im Fach Mathematik
profitierten nach Studienerkenntnissen vor allen Dingen Mädchen von kleineren
Klassen, Jungen hingegen weniger.
Weniger „Sitzenbleiber“ bei
kleineren Klassen
Zusätzlich konnten die Studienmacher nachweisen,
dass jedes Kind weniger im Klassenverbund bei Erstklässlerinnen und
Erstklässlern zu einem Rückgang der Wiederholerquote um fünf Prozent führe. So
zeigt diese Studie im Ganzen, dass es sich lohnt, größere Klassen in der
Grundschule zu verkleinern, um das Leistungsniveau für alle Kinder anzuheben.
Aber die Autoren der Studie warnen gleichzeitig davor, dass „[e]ine Reduzierung
der Klassengröße in kleineren Klassen, die weniger als 20 Schülerinnen und
Schüler haben, auf Grundlage unserer Berechnungen dagegen nicht zu empfehlen
[ist]. Das würde Geld kosten, ohne die gewünschten Lernerfolge zu bringen“, so
Wirtschaftsökonom Bach.
Zur Untersuchung
Die Autoren der Studie, Maximilian Bach und Stephan
Sievert, hatten die Ergebnisse aus Mathe- und Deutschtests bei
Grundschülerinnen und Grundschülern untersucht. Dafür werteten sie 38.000 Tests
aus, die bei Orientierungsarbeiten im Saarland geschrieben wurden. Sie achteten
nach eigener Aussage dabei auch auf Effekte, die ein verzerrtes Bild erzeugen
könnten: Dass z. B. leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler von
vorneherein in kleinere Klassen eingeordnet würden.
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