11. Mai 2018

Zusammenlegung der Oberstufe ist keine Lösung

Die Problematik des Übertritts von der Primarschule ans Gymnasium ist in diesem Artikel gut dargestellt, und man kann der Verfasserin in weiten Teilen zustimmen. Noch etwas genauer sollte allerdings die Sekundarstufe der Volksschule unter die Lupe genommen werden. Lange Zeit gab es dort die Klassentypen Sek A, B und C, während für Kinder mit speziellen Bedürfnissen Kleinklassen zur Verfügung standen. Leider glaubten dann etliche Gemeinden, mit der Zusammenlegung dieser vier Sparten das Nonplusultra gefunden zu haben. An verschiedenen Orten folgte die Enttäuschung auf dem Fusse: Das kann ja nicht gutgehen, wenn lernbegierige Kinder mit gleichgültigen sowie solchen, die null Motivation zum Lernen haben und den Unterricht oft nur stören, in dieselbe Klasse gehen. Solche Zustände bleiben auf Dauer auch den Eltern nicht verborgen, und sie versuchen, ihrem Nachwuchs derartige Klassen zu ersparen – koste es, was es wolle. Am besten lässt sich dies mit einem Eintritt ins Langgymnasium bewerkstelligen, was wiederum den Andrang an den Mittelschulen nach dem sechsten Schuljahr enorm verstärkt. In jenen Gemeinden, in denen mit guten Lehrpersonen noch reine Sek-A-Klassen geführt werden, ist das Niveau der A-Schüler bestimmt höher und damit auch das Vertrauen der Eltern in die Schule. Dort dürfte es weniger Probleme geben beim Anschluss des Kurzgymnasiums an die Sekundarschule.
Leserbrief, NZZ, 9.5. von Bruno Pfister


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