3. Mai 2018

Alter bei Kindergarteneintritt bleibt gleich

Der Zürcher Regierungsrat möchte den verschobenen Geburtsstichtag von Kindergartenkindern vorläufig nicht neu verhandeln. Eine Thurgauer Studie soll aber aufzeigen, inwiefern sich dieser auf die Arbeit von Kindergärtnerinnen auswirkt.
Der Kanton Zürich erachtet den Kindergarteneintritt als flexibel genug, NZZ, 3.5.


In seiner Antwort weist der Regierungsrat darauf hin, dass Bildungsdirektion und -rat die Vorverlegung des Stichtags umsichtig vorbereitet hätten. Bis 2014 galt noch der 30. April; seither verschiebt sich dieser jedes Jahr um einen halben Monat, bis ab 2019 der 31. Juli verbindlich bleibt. Künftig seien die Kinder bei Eintritt in den Kindergarten zwar drei Monate jünger, jedoch gleich alt wie die auf Gesuch hin vorzeitig eingeschulten Kinder – eine Option, die ab 2019 entfallen wird.

Bezüglich Erfahrungswerten zu Reife und Entwicklung der Kinder verwies der Regierungsrat auf deren individuelle Voraussetzungen. Es gebe durchaus Möglichkeiten, flexibel auf einen Entwicklungsrückstand zu regieren. Zum einen dürften Gemeindebehörden den Eintritt auf Gesuch der Eltern hin um ein Jahr zurückstellen. Auch Schulpflegen könnten dies anordnen, sofern der Rückstand im Kindergarten voraussichtlich nicht durch sonderpädagogische Massnahmen aufgeholt werden könne.

Zur Frage, inwiefern sich die veränderte Alterszusammensetzung der Klassen auf die Aufgaben und Herausforderungen der Kindergärtnerinnen auswirke, gebe es keine repräsentativen Aussagen, schreibt der Regierungsrat. Allerdings untersuche die Pädagogische Hochschule Thurgau diese Fragestellung derzeit. Von den Ergebnissen verspreche man sich «Hinweise für die Weiterentwicklung des Praxisfeldes».

Die Zürcher Bildungsdirektorin Silvia Steiner (cvp.) kündigte bereits im letzten Jahr an, verschiedene Massnahmen zu prüfen, um Kindergärtnerinnen zu entlasten. Im Fokus steht dabei die Frühförderung. Denkbar wäre ein Modell nach Basler Vorbild, das etwa Sprachstandserhebungen ab drei Jahren und frühe obligatorische Deutschförderung vorsieht. Die Lehrer- und Kindergartenverbände fordern dagegen mehr Schulassistenzen. Zusätzliche Bezugspersonen hülfen erfahrungsgemäss, die vermehrt auftretenden Ablösungsschwierigkeiten und Entwicklungsverzögerungen aufzufangen.



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