Im Kanton St. Gallen soll die Oberstufe in der
Volksschule sanft umgebaut werden. Neu soll der Unterricht in Niveaugruppen
möglich werden. In der Regel bleibt es bei Jahrgangsklassen. Der Kantonsrat
stimmte am Dienstag der Vorlage mit einigen Anpassungen zu.
In der St. Galler Volksschule wird die Oberstufe durchlässiger, sda, 24.4.
Bisher werden im Kanton St. Gallen fast alle
Oberstufenzentren mit Sekundar- und Realklassen geführt. Dieses Modell habe
sich grundsätzlich bewährt und sei beizubehalten, heisst es in der Vorlage der
Regierung.
Neu sollen aber auch Mischformen zwischen Real- und
Sekundarstufe zugelassen werden. Mit einem Unterricht in Niveaugruppen könne
die Durchlässigkeit zwischen den Oberstufentypen erhöht und die
Chancengerechtigkeit gesteigert werden, so die Regierung.
Autonomie der Schulgemeinden
Vor dem Hintergrund positiver Ergebnisse von
Schulversuchen mit typengemischten Jahrgangsklassen sollen solche Angebote
künftig mit Bewilligung flächendeckend ermöglicht werden.
Die vorberatende Kommission unterstützte die Stossrichtung
des Reformvorschlags. Sie hielt fest, die Entscheidung über die Einführung
alternativer Modelle müsse weiterhin der lokalen Schulbehörde überlassen
bleiben.
Vor der Debatte wollten die Fraktionen von CVP-GLP
und SVP in einem gemeinsamen Antrag festschreiben, dass der Unterricht
grundsätzlich in Jahresklassen erteilt werden muss. Altersdurchmischte Klassen
soll der Erziehungsrat nur ausnahmsweise bewilligen können, "um den
Bestand der Oberstufe und die Qualität des Unterrichts zu sichern". Der
Rat stimmte dem Antrag nach längerer Diskussion mit 58 gegen 48 Stimmen zu.
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