10. April 2018

Schrulliges und lottriges Gymnasium

Immer mehr Jugendliche wollen ans Gymnasium. Aber wieso? Die Matur ist in die Jahre gekommen. Inhalte sind veraltet, wichtige Kompetenzen werden zu wenig gefördert, die Vorbereitung auf die Uni ist dürftig. Es ist Zeit für eine Totalreform. 
Die Matur - ein Sanierungsfall, NZZaS, 8.4. von Michael Furger


Es gibt eine einfache Logik. Es ist zum Beispiel die Logik von Martin Andermatt, Mathematiklehrer und Rektor der Kantonsschule Wiedikon in Zürich. Ein Zeichen für die Qualität des Gymnasiums, sagt er, sei zum Beispiel die Zahl der Anmeldungen für die Aufnahmeprüfung. Es waren dieses Jahr im Kanton Zürich so viele wie nie zuvor. Eine Schule, die derart beliebt sei, sagt Andermatt, könne so schlecht nicht sein. Er sitzt in seinem Büro, der Blick geht hinaus Richtung See. Es ist der Freitagmorgen vor zwei Wochen. In dem Moment, in dem Andermatt seine Logik präsentiert, warten in über 7000 Zürcher Haushalten nervöse Kinder und noch nervösere Eltern auf den Brief mit den Resultaten der diesjährigen Aufnahmeprüfung. Wenn alles so läuft wie in den letzten Jahren, wird es für die Hälfe kein erfreulicher Tag werden. – In Teilen der Schweiz hat der Drang ans Gymnasium absurde Züge angenommen. Mit aufwendigen und teuren Vorbereitungskursen versuchen Eltern, ihre Kinder in einer der Maturitätsschulen zu placieren. Nimmt man also diese wachsende Beliebtheit zum Indikator für die Qualität, müsste das Gymnasium in den letzten Jahren immer besser geworden sein.
Müsste. Ist es aber nicht.

Denn während sich die Welt und die Bildungslandschaft in den letzten Jahrzehnten verändert haben, fahren die Schweizer Gymnasien seit rund 25 Jahren nach demselben Fahrplan. Kleinere Flickarbeiten gab es da und dort, meistens aus der Not. Sie dauerten ewig und waren am Ende oft nur Retuschen, weil zu grosse Reformen sofort auf den Wi­derstand der Lehrkräfte gestossen wären.

Und so ist die Matur, das Prunkstück des Schweizer Schulsystems, zu einer etwas schrulligen und lottrigen Institution geworden. Zu diesem Eindruck muss man kommen, wenn man mit Bildungsforschern und Rektoren redet, wenn man Lehrpläne liest und sich durch die verschiedenen Untersuchungen und Studien zur Maturität arbeitet. Einiges hat man vernachlässigt, einiges funktioniert nicht, wie es sollte. Die Schweizer Maturität ist ein Sanierungsfall.

1. Die Exklusivität: verloren

Dass die Zeit vergeht, dafür können die Gymnasien nichts. Aber die Zeit lief nicht für sie. Das Maturzeugnis als Eintrittsticket für die Hochschulen war lange ihr Alleinstellungsmerkmal. Diese Exklusivität ist längst aufgeweicht. An den Universitäten Genf und Freiburg kann man auch ohne Matur ein Studium beginnen. Mit einem Fachhochschulabschluss ist das gar an allen Schweizer Universitäten möglich. Die Universitäten wiederum haben wegen des wachsenden Zustroms der Studierenden Mechanismen entwickelt, um Studienanfänger in den ersten beiden Semestern auszusieben. Die Matur allein garantiert heute keinen Studienplatz mehr auf Dauer. «Sie wurde in ihrer Bedeutung relativiert», sagt Lucien Criblez, Professor für Bildungsfor­schung an der Universität Zürich.

2. Vorbereitung aufs Leben: dürftig

Criblez beobachtet die Entwicklung des Gymnasiums seit langem – als Forscher aus seinem Büro im Zürcher Universitätsquartier, als Mitglied des Zürcher Bildungsrats und als Vater von Maturanden. Eines der Schul-«Werkzeuge» im heutigen Gymnasium ist eine App, um den aktuellen Notenschnitt zu berechnen. «An dieser App», sagt Criblez, «zeigt sich ein Grundproblem des Gymnasiums.» Wichtigstes Ziel für die Schüler sei das Maturzeugnis. Das Gymnasium müsste die Jugendlichen aber auch – oder vielleicht vor allem – dazu anhalten, sich für Inhalte zu interessieren, sich allmählich für einen Lebensentwurf zu entscheiden. «Aber im heutigen Gymnasium zwingt sie niemand dazu. Die Schule ist zu wenig darauf angelegt, eine Leidenschaft für ein Fachgebiet zu entwickeln», sagt Criblez. Die heutigen Gymnasiasten müssten lediglich dafür sorgen, dass sie es bis zur Matur schafften. «Davon abgesehen, haben sie keinerlei Verantwortung.» Zu viele wüssten am Ende nicht wirklich, was sie arbeiten oder studieren wollten. «Das Gymnasium tut heute», sagt Criblez, «zu wenig gegen ein solches Verhalten.»

Interessanterweise wünschen sich die Maturanden mehr Orientierung. Als der Kanton Zürich 2015 die ehemaligen Maturanden zwei Jahre nach der Matur zu ihrer Zufriedenheit mit dem Gymnasium befragte, fielen einige Antworten ernüchternd aus. Auf die Fragen, ob sie in fachlicher und persönlichkeitsbildender Hinsicht sowie in Bezug auf selbständiges Lernen gut auf ein Studium vor­bereitet worden seien, erteilten die Schüler Werte von 4,2 bis 4,4 – auf einer Skala von 1 bis 6. Im Zeugnis wäre das eine knapp genügende Note. Die Unterstützung bei der Studienwahl fiel mit 3,5 sogar ungenügend aus.

Man müsse den Schülern mehr Verantwortung übertragen, sagt Criblez. Sein Vorschlag: In der zweiten Hälfte des Gymnasiums die Zahl der Fächer reduzieren und die Schüler stärker dazu bewegen, sich für etwas zu interessieren. Und man sollte den gymnasialen Rahmenlehrplan überarbeiten. «Das ist schon lange fällig», sagt Criblez.

3. Lehrpläne: überholt

Der sogenannte «Rahmenlehrplan für die Maturitätsschulen» ist ein altes Dokument, 1994 erlassen und verfasst in einer etwas barocken Sprache. Das eidgenössische Maturitätsanerkennungsreglement stammt aus dem Jahr 1995. Auf diesen bald 25 Jahre alten Dokumenten fusst die gymnasiale Bildung in der Schweiz. Wenn man bedenke, sagt Peter Bonati, dass diese Bildung auf ein Hochschulstudium vorbereiten solle, dann seien diese Papiere nicht mehr brauchbar.

Peter Bonati ist Bildungswissenschafter und einer der besten Kenner der Schweizer Maturität. Er war Gymnasiallehrer und hat danach zwanzig Jahre lang die Ausbildung der Gymnasiallehrkräfte an der Universität Bern geleitet. Bonati hat den Rahmenlehrplan und die Lehrpläne der Gymnasien untersucht und letztes Jahr ein Buch darüber veröffentlicht. Sein Befund: In den Lehrplänen fänden sich überholte Vorstellungen von Allgemeinbildung. «Die Welt hat sich grundlegend verändert: Digitalisierung, Globalisierung, Migration, sozialer Wertewandel. Die Gymnasien als ganze haben darauf noch keine Antworten gefunden», sagt er. Es brauche eine Reform, und sie müsse jetzt beginnen.

Bonati sitzt am Wohnzimmertisch seines Einfamilienhauses auf dem sogenannten «Bildungshügel» in Burgdorf bei Bern, eine Anhöhe mitten in der Stadt. Das Gymnasium Burgdorf steht in Sichtweite. Wenn er in die Lehrpläne dieses oder anderer Gymnasien schaue, dann frage er sich: Wo wird die Globalisierung behandelt? Und wie thematisieren wir den individuellen Umgang mit der Digi­talisierung? Soll das Gymnasium in diesem Bereich auch eine Art Lebenshilfe bieten?

Mehr Bezug zu Themen der Gegenwart, das wollen auch die Schüler. In der Zürcher Ehemaligenbefragung gaben die einstigen Maturanden an, sie hätten sich gewünscht, dass man stärker auf aktuelle gesellschaftliche, politische oder wirtschaftliche Themen eingehen und Kenntnisse vermitteln würde, um sich in diesen Themen zurechtzufinden.

4. Inhalte: nicht mehr zeitgemäss

Bonati findet, die Fachinhalte, die an den Gymnasien unterrichtet würden, müssten dringen diskutiert werden. Ethische Fragen müssten mehr Platz bekommen, die Philosophie als Ganzes müsse aufgewertet werden. Der Inhalt der Fächer sollte klarer auf die Universitäten ausgerichtet sein. Gymnasiasten müssten etwa einfache Unternehmensanalysen erstellen oder geeignete juristische Fälle bearbeiten können. Es brauche, sagt Bonati, eine neue Definition von Allgemeinbildung. Und diese aktualisierte Allgemeinbildung müsse verbindlicher als heute verankert sein, sonst ­verliere das Gymnasium seine Identität.
In vielen Gymnasien würden die Sprachen gemäss dem europäischen Referenzrahmen für Sprachen unterrichtet, ein internationaler Standard für Sprachkenntnisse. Die Literatur sowie die kulturellen und gesellschaftlichen Aspekte der jeweiligen Sprache würden aber zu wenig gepflegt, sagt Bonati. «Es sind oft nur Sprachkurse. Doch für Sprachkurse braucht es kein Gymnasium.»

Sind die Inhalte, die man an den Gymnasien unterrichtet, die richtigen? Das fragt sich auch Franz Eberle. Er ist Professor für Gymnasialpädagogik an der Universität Zürich und der schweizweit anerkannteste Experte für die Matur. Eberle hat vor zehn Jahren in einer Studie – neben vielen positiven Befunden – verschiedene Schwächen der Maturität offengelegt. Die wichtigste negative Erkenntnis: Ein Teil der Schweizer Maturanden legt ungenügende Leistungen in Mathematik und Deutsch an den Tag. Die Meldung ging wie eine Schockwelle durch das Schweizer Bildungsbürgertum. Eberle schlug der Konferenz der Erziehungsdirektoren (EDK) 14 verschiedene Massnahmen vor. Sechs davon wurden letztes Jahr nach einer Bearbeitungszeit von fast zehn Jahren und zuweilen grossem Widerstand beschlossen, aber auch nur teilweise. «Den Vorschlägen wurden die Zähne gezogen», sagt Eberle. Oder anders formuliert: Man hat sehr viel Zeit gebraucht, um ein bisschen etwas zu flicken, ohne dabei ­jemanden vor den Kopf zu stossen.

Einige Massnahmen würden zu wenig ­greifen, befürchtet Eberle. Das ganze System könnte in Schieflage geraten. Gescheiter wäre es, die Maturität grundlegend zu überarbeiten. Neuer Rahmenlehrplan, neues Reglement und eine tabulose Überprüfung des Fächerangebots. Und man sollte sich dabei nicht auf Traditionen berufen, sondern in die Zukunft schauen. Welche gymnasiale Bildung bereitet die künftigen Generationen am besten auf ein Studium und eine verantwortungsvolle Rolle in der Gesellschaft vor?
Eberle sieht verschiedene Ansatzpunkte:

  • Das Fach Informatik, das auch die Di­gitalisierung unserer Gesellschaft thematisieren soll, wurde 1995 abgeschafft. Erst letzten Herbst, 22 Jahre später, hat die EDK beschlossen, es wieder einzuführen, aber nicht als Maturfach. Das heisst: es gibt keine Maturnote, die Stundendotation ist tief. Eberle spricht von einem «Zweitklassfach».
  • Ein Zweitklassfach ist auch Wirtschaft und Recht. Auch dafür gibt es keine Maturnote und eine tiefe Lektionenzahl. Die Folgen hat Eberle 2011 in einer Studie nachweisen können: Gymnasiasten vor der Maturverfügen über bedeutend schlechtere wirtschaftliche Kenntnisse als Berufsmaturanden.
  • Eberle schlägt vor, die Erziehungswissenschaft zu einem Grundlagenfach zu machen. Die kindliche Entwicklung und die Förderung von Kindern seien ein zentrales ge­sellschaftliches Thema, da Ungleichheiten im frühen Kindesalter angelegt würden.
  • Schlecht bestellt ist es auch um die politische Bildung. In der Ehemaligenbefragung in Zürich geben die einstigen Maturanden dem Gymnasium die Note 3,9 auf die Frage, ob es das Verständnis politischer Zusammenhänge gefördert habe. Auf die Frage, ob die Schule politisches Interesse habewecken können, gab es nur 3,6 Punkte. Fazit: ungenügend.

5. Kompetenzen fördern: mangelhaft

Die Fachinhalte sind eines. Eberles Untersuchung von 2008 ergab auch, dass die sogenannten überfachlichen Kompetenzen ungenügend gefördert werden. Passiert ist seither praktisch nichts. Lediglich einige Kantone ergriffen einzelne Massnahmen. In der Zürcher Ehemaligenbefragung brachten die Maturanden denn auch klar zum Ausdruck, dass dem kritischen Denken oder der Arbeit in Gruppen im Vergleich zu den kognitiven Leistungen zu wenig Bedeutung beigemessen werde.

Das sind vor allem für die Universitäten keine guten Nachrichten. Michael Hengartner, Rektor der Universität Zürich, sagt: «Wie viele Stunden Biologieunterricht künftige Biologiestudierende im Gymnasium besucht haben, ist weniger wichtig.» Zentral seien überfachliche Fähigkeiten: verständlich schreiben, mit Zahlen umgehen können, wirksam kommu­nizieren, autonom lernen und planen und natürlich digitale Kompetenzen. «Solche Fähigkeiten müssen im Gymnasium entwickelt werden», sagt Hengartner.

Er denkt mit Blick in die USA bereits an weitere Kompetenzen, die künftig wichtig sein werden: kritisches Denken, kreatives Denken und intelligent im Team arbeiten. Solche Kompetenzen könnte man in der zweiten Hälfte des Gymnasiums noch mehr trainieren, sagt er. Das läuft auf eine Reform des Lehrplans hinaus, findet auch Hengartner. ««Weil solche Entwicklungen sehr viel Zeit brauchen, lohnt es sich, schon heute dieses Thema ­an­zupacken.»

6. Das System: träge

Das Gymnasium zu erneuern, dauert unendlich lange. Nach der letzten Evaluation der Maturität 2008 dauerte es knapp zehn Jahre bis zu einer Korrektur. Der Grund dafür ist die Autonomie der Kantone und jeder einzelnen Schule und die Schwäche der Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK) als eines gesamtschweizerischen Organs. Das Gymnasium ist der letzte Hort der kantonalen Bildungshoheit. Das hat nicht nur Vorteile. «Schulsysteme, die nicht gesteuert werden, sind ziemlich resistent gegen Veränderungen», sagt Eberle.

Und so bleibt auch eines der grössten Probleme des Gymnasialsystems ungelöst. Die grossen Unterschiede bei der Quote von Maturanden in den Kantonen. Zwischen 12 (Glarus) und 29 Prozent (Genf) bewegt sich die Quote. Niemand kann behaupten, dass in diesen beiden Kantonen die gleichen Anforderungen für die Matur zu erfüllen sind. Die EDK hat darauf verzichtet, eine Lösung zu suchen.

7. Die Lehrer: reformresistent

Dass das System derart träge ist, liegt auch an den Lehrkräften. Jede Reform, mit der die Lehrer nicht einverstanden sind und bei der sie nicht mitreden können, wird an ihrem Widerstand scheitern. «Viele Lehrer sind resistent gegen Neuerungen im Unterricht», sagt Pädagogikprofessor Franz Eberle. Beim Einstieg in den Lehrerberuf würde viele so unterrichten, wie sie es selbst in ihrer Mittelschulzeit erlebt hätten. Sie kopierten ihre ehemaligen Lehrer. «Denn sie wissen, dass das einigermassen funktioniert, und zu Beginn der Lehrtätigkeit sind viele froh, den Unterricht überhaupt bewältigen zu können.» So würden sich veraltete Konzepte auch bei Junglehrern einbrennen, sagt Eberle. «Die Motivation für komplexere Unterrichtskonzepte fehlt, weil das Ausprobieren von Neuem immer auch Rückschläge nach sich zieht, die verdaut ­werden müssen.»

Vieles spricht für eine Reform. Selbst die ­Rektoren und Lehrer finden es an der Zeit, darüber nachzudenken (Text unten). Der Ball liegt bei der EDK. Was sagt sie dazu? «Zusammen mit dem Bund planen wir, eine umfassende Evaluation durchzuführen, um festzustellen, wie die Entwicklungsmassnahmen in den Schulen angekommen sind», lässt EDK-Präsidentin Silvia Steiner mitteilen. «Aufgrund dieser sorgfältigen Prüfung» werde man dann die nächsten Schritte planen.

Die Ergebnisse einer solchen Evaluation sind realistischerweise erst in etwa fünf Jahren zu erwarten. Wenn darauf ähnlich schnell reagiert wird wie bis jetzt, wird die Maturität auch in den nächsten 15 Jahren nicht saniert.


1 Kommentar:

  1. Never change a winning horse! Ausgerechnet das traditionelle Schweizer Gymnasium, das mitverantwortlich für die höchste Nobelpreisträgerdichte der Welt ist, soll gemäss ein paar Experten völlig umgekrempelt werden. Ihre Begründungen könnten aus dem Reformdrehbuch stammen, das empfiehlt, Altes abzuwerten, um Neuem zum Durchbruch zu verhelfen: Das sind bekannte pejorative Schlagwörter wie „nicht mehr zeitgemäss“, „überholt“, „ barocke Sprache“, „überholte Lehrpläne“, „altes Dokument“ „nicht auf Traditionen berufen, sondern in die Zukunft schauen“, „veraltete Konzepte „Sanierungsfall“ usw. Als fortschrittlich gelten ihrer Ansicht nach „Digitalisierung“, „Globalisierung“, „selbständiges Lernen“, „Schülern mehr Verantwortung übertragen“. Offenbar sollen die Gymnasien, als „letzte Bastion der Schweizer Schulautonomie“ geschliffen werden, weil «Schulsysteme, die nicht gesteuert werden, ziemlich resistent gegen Veränderungen sind». Steuern soll die EDK, ein nicht demokratisch legitimiertes Laiengremium, das wohl von in- und ausländischen OECD-Experten (NZZ 30.11.2017) beraten würde. Expertokratie als neue Herrschaftsform? Damit würde die kantonale Bildungshoheit umgangen und der Vorteil dieser Struktur, der Geist der Innovation und Volksnähe, aufgegeben. Dass sich Lehrer für solche Pädagogikfremden Utopien nicht begeistern lassen, ist, weil die Lehrer Fachleute sind, die wissen, was in der Praxis funktioniert und was zu einem massiven Bildungsabbau führt. Was den Experten Kummer bereitet: „Jede Reform, mit der die Lehrer nicht einverstanden sind und bei der sie nicht mitreden können, wird an ihrem Widerstand scheitern“. Der NZZ-Artikel ist wohl ein Versuch, den Widerstand zu brechen, in dem man die erfahrenen Lehrer als hintlerwälderisch abstemmpelt und die jungen als von den erfahrenen abhängig und wenig zukunftsorientiert.

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