Endlich hat ein Bildungsdirektor in Sachen obligatorischer Französischlehrmittel für die Sek. die Notbremse gezogen. Ein Umdenken drängt sich auf, da die sogenannt "neuen" Lehrmethoden offensichtich versagt haben. Seit gut vier Jahrzehnten wird um die "richtige" Methode im Fremdsprachenunterricht in der Volksschule gefochten. Gebracht hat es nichts ausser immenser Kosten.
Super-GAU Französisch, Solothurner Zeitung, 19.3. Leserbrief von Hanspeter Lutz
Es gab in unserem Kanton einen Bevollmächtigten, der den Französischunterricht auf seine Weise grundlegend umgestalten wollte. Widersprüche wurden nicht geduldet, Einwände seitens Fachkollegen wurden in den Wind geschlägen! Schon damals konnte man feststellen, wohin das alles führen würde. In einer solchen "neuen" Französischlektion sass eine Schülergruppe an einem Tisch. Sie sollte Verben konjugieren. Und siehe da, mindestns zehnmal in Folge war die falsche Form "vous disez" zu hören. Niemand korrigierte, dem Spass zuliebe! Heute ist Ähnliches festzustellen: So findet man bei den Lernenden zuhauf falsche Artikel, unverständliche Rechtschreibungen, falsche Verbalformen. Hören allein genügt eben nicht! Wörter muss man auch visuell erkennen können! Wo aber Modeströmungen Politiker, Wirtschaft und die geköderten Eltern in den Bann ziehen, ist der irrende Zug nicht mehr zu stoppen. Was die Baustelle Französisch heute braucht, ist ein solider "ouvre-porte", ein Türöffner, der auf der alten Weisheit beruht: ohne Fleiss kein Preis! Die sprachliche Kompetenz erreicht man nur mit soliden, stufengerechten Grundkenntnissen durch Hören, korrektes Sprechen und Schreiben. Wer Spass an der Sprache haben will, muss sich zunächst ins Zeug legen und sich ein paar Regeln aneignen - wie im Strassenverkehr. Alles andere führt ins Chaos, zum Super-GAU!
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