14. März 2018

Nun steigt auch Solothurn aus Passepartout aus

Die Luft wird immer dünner für die umstrittenen Passepartout-Lehrmittel. Die Lehrmittel «Clin d’œil» und «New World» hätten im Kanton Solothurn auf das Schuljahr 2018/19 an den Sekundarschulen flächendeckend eingeführt werden sollen. Nun hat der Regierungsrat beschlossen, auf Niveau P der Sekundarschulen auf sie zu verzichten. Damit entfällt auch die Fremdsprachen-Weiterbildung für diejenigen Sek-P-Lehrpersonen, die sie noch nicht absolviert haben. Die Sek-P-Konferenz soll nun Vorschläge für alternative Lehrmittel vorlegen.
Auch Solothurn entschärft Passepartout, Basler Zeitung, 14.3. von Franziska Laur


«Der Entscheid der solothurnischen Regierung, den Notschalter zu drücken, ist nachvollziehbar. Der Anschluss an die Gymnasien wäre sonst schlichtweg gefährdet gewesen», sagt Jürg Wiedemann von der Starken Schule beider Basel. Als Landrat «Grüne-Unabhängige» hat er einen Vorstoss lanciert, der verlangt, dass keine weiteren Gelder für das Passepartout-Projekt verschwendet werden dürften. Es sei nicht nachvollziehbar, dass die Fortbildungskurse für die Sekundarlehrpersonen im Kanton Baselland fortgeführt werden sollen. Die Unterzeichnenden, die aus allen politischen Lagern kommen, appellieren auch an die Verantwortung der Sekundarschulleitungen, ihre Lehrpersonen nicht länger in diese Kurse zu schicken. Sie argumentieren, dort werde eine Mehrsprachigkeitsdidaktik vermittelt, die längst an der Macht des Faktischen gescheitert sei und spätestens ab Schuljahr 2020/21 in der Bedeutungslosigkeit versinken werde.

Lehrmittel-Freiheit als Option
Im Februar hat der Landrat des Kantons Baselland überraschend der Initiative zum Ausstieg aus Passepartout zugestimmt. Wie das «Regionaljournal Basel» von SRF meldete, soll allerdings frühestens ab Schuljahr 2020/21 Schluss mit den umstrittenen Lehrmitteln sein, da es gar nicht möglich wäre, so schnell ein neues Lehrmittel zu beschaffen. Diese bestimmt in Baselland der Bildungsrat. Dessen Vizepräsident Rolf Knechtli hält Lehrmittel-Freiheit für eine gute Option.

In Basel-Stadt sieht man das Projekt Passepartout positiver. Dort hat der Regierungsrat soeben eine schriftliche Anfrage beantwortet, die Änderungen im Sprachunterricht verlangt. Der Regierungsrat möchte nichts ändern. Er stützt sich bei seinem Entscheid auf die Auswertung verschiedenster Studien und auf Ergebnisse einer Umfrage der Kantonalen Schulkonferenz. Dort hätten über 80 Prozent der Befragten angegeben, das Konzept zu unterstützen.


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