Die Luft wird immer dünner für die umstrittenen Passepartout-Lehrmittel. Die
Lehrmittel «Clin d’œil» und «New World» hätten im Kanton Solothurn auf das
Schuljahr 2018/19 an den Sekundarschulen flächendeckend eingeführt werden
sollen. Nun hat der Regierungsrat beschlossen, auf Niveau P der Sekundarschulen
auf sie zu verzichten. Damit entfällt auch die Fremdsprachen-Weiterbildung für
diejenigen Sek-P-Lehrpersonen, die sie noch nicht absolviert haben. Die
Sek-P-Konferenz soll nun Vorschläge für alternative Lehrmittel vorlegen.
Auch Solothurn entschärft Passepartout, Basler Zeitung, 14.3. von Franziska Laur
«Der
Entscheid der solothurnischen Regierung, den Notschalter zu drücken, ist
nachvollziehbar. Der Anschluss an die Gymnasien wäre sonst schlichtweg
gefährdet gewesen», sagt Jürg Wiedemann von der Starken Schule beider Basel.
Als Landrat «Grüne-Unabhängige» hat er einen Vorstoss lanciert, der verlangt,
dass keine weiteren Gelder für das Passepartout-Projekt verschwendet werden
dürften. Es sei nicht nachvollziehbar, dass die Fortbildungskurse für die Sekundarlehrpersonen
im Kanton Baselland fortgeführt werden sollen. Die Unterzeichnenden, die aus
allen politischen Lagern kommen, appellieren auch an die Verantwortung der
Sekundarschulleitungen, ihre Lehrpersonen nicht länger in diese Kurse zu
schicken. Sie argumentieren, dort werde eine Mehrsprachigkeitsdidaktik
vermittelt, die längst an der Macht des Faktischen gescheitert sei und
spätestens ab Schuljahr 2020/21 in der Bedeutungslosigkeit versinken werde.
Lehrmittel-Freiheit
als Option
Im
Februar hat der Landrat des Kantons Baselland überraschend der Initiative zum
Ausstieg aus Passepartout zugestimmt. Wie das «Regionaljournal Basel» von SRF meldete,
soll allerdings frühestens ab Schuljahr 2020/21 Schluss mit den umstrittenen
Lehrmitteln sein, da es gar nicht möglich wäre, so schnell ein neues Lehrmittel
zu beschaffen. Diese bestimmt in Baselland der Bildungsrat. Dessen
Vizepräsident Rolf Knechtli hält Lehrmittel-Freiheit für eine gute Option.
In
Basel-Stadt sieht man das Projekt Passepartout positiver. Dort hat der
Regierungsrat soeben eine schriftliche Anfrage beantwortet, die Änderungen im
Sprachunterricht verlangt. Der Regierungsrat möchte nichts ändern. Er stützt
sich bei seinem Entscheid auf die Auswertung verschiedenster Studien und auf
Ergebnisse einer Umfrage der Kantonalen Schulkonferenz. Dort hätten über 80
Prozent der Befragten angegeben, das Konzept zu unterstützen.
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