Auf Lehrer sollte man hören. Zumindest als Schüler.
Denn sie wissen meist alles besser. Aber muss man auch als Bildungspolitiker
auf Lehrer hören? Vielleicht nicht immer. Stehen grosse Reformen an, sind
Lehrer nicht anders als wir alle: Man ist zuerst wohl ab und zu (zu) skeptisch.
Zweifelhaft, Solothurner Zeitung, 14.3. von Lucien Fluri
Aber
in diesem Fall wussten es die Lehrer besser. Schon vor zwei Jahren haben
Solothurner Sek-Lehrer grosse Bedenken angemeldet, ob die neuen
Fremdsprachen-Einheits-Lehrmittel, die Solothurn mit fünf anderen Kantonen für
einiges Geld hat erarbeiten lassen, wirklich tauglich sind. Inzwischen haben
sie recht erhalten: Das neue Französisch-Lehrbuch «Mille feuilles» musste schon
in die Überarbeitung geschickt werden – für ein Prestigeprojekt von
Bildungsdirektoren wahrlich kein Ruhmesblatt. Und jetzt die nächste Panne:
Regierungsrat Remo Ankli hat die Reissleine beim Oberstufen-Lehrbuch «Clin
d'oeil» gezogen. Es kommt, anders als geplant, auf der Sek-P-Stufe nicht zum
Einsatz. Auch es neu, auch es taugt also nur bedingt, auch es muss wohl
überarbeitet werden.
Es
ist mutig, dass der Bildungsdirektor ein Projekt stoppt, wenn er Probleme sieht
– trotz Absprachen unter den Kantonen. Konsequent ist es aber nicht. Denn für
die Sek B und die Sek E soll dasselbe Buch noch diesen Sommer eingeführt
werden. Lehrer warnen bereits jetzt. Auch weil es die Durchlässigkeit zwischen
der progymnasialen Sek P und der Sek E erschwerte. Ein weiterer
Schönheitsfehler. Heisst es nicht später: «Die Lehrer haben es besser gewusst»?
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